: Immer abhängig von den USA
Die Nähe Kubas zu den Vereinigten Staaten von Amerika ist seit bald 100 Jahren nicht mehr nur eine geographische. 1898 erreichte die Karibikinsel die formelle Unabhängigkeit von den spanischen Kolonisatoren, nachdem die US-Armee in den Befreiungskrieg auf seiten der Kubaner eingegriffen hatte. Die US-Regierung ließ sich dann in der kubanischen Verfassung ein unbeschränktes Interventionsrecht garantieren und den Marine-Stützpunkt Guantánamo im Südosten der Insel zusprechen.
Die Demokratie exportierten die USA nicht nach Kuba: 1925 errichtete Gerardo Machado eine Diktatur. 1933 gelangte Fulgencio Batista an die Macht in Havanna. Willkür und Brutalität des Batista-Regimes führten dazu, daß die Revolutionäre um Fidel Castro 1959 nach ihrem militärischen Sieg von der Bevölkerung unterstützt wurden. Seit 1960 war es Castros Bemühen, die ökonomische und politische Abhängigkeit der 10,5 Millionen Kubaner von den USA zu erreichen und mit Hilfe der UdSSR eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen. Das wollten sich vor allem die seit 1959 zahlreich ausgewanderten Exilkubaner nicht gefallen lassen. Sie organisierten den fehlgeschlagenen Überfall 1961 in der Schweinebucht. 1962, nach der Stationierung sowjetischer Raketen, spitzte sich der Konflikt mit den USA in der Kubakrise fast bis zum Dritten Weltkrieg zu.
Seit 1970 achtete die Sowjetunion vestärkt darauf, daß Fidel außenpolitisch nach ihrer Pfeife tanzte. 1980 bereits versuchte Castro, den innenpolitischen Druck durch die Erlaubnis der Auswanderung zu senken: 120.000 Kubaner kamen innerhalb weniger Tage nach Florida.
Mit dem Zusammenbruch der UdSSR endete 1991 auch die Wirtschaftshilfe für Kuba, während die USA das Wirtschaftsembargo noch verschärften.dri
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