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Lukrative Postgeschäfte

■ Private klagen über das Postmonopol

Bonn (taz/dpa) – Notfalls vor Gericht will der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) das Postmonopol für die Zustellung von Werbedrucksachen und Katalogen zerschlagen. Zwei Tage vor einem Gespräch zwischen Postminister Wolfgang Bötsch (CSU) und Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP) über eine Freigabe der „Infopost“ zugunsten der privaten Post-Konkurrenz forderte gestern BVH-Geschäftsführer Peter Fritsche, die Massendrucksachen aus dem Monopolbereich herauszulösen. Fritsche verwies auf mehrere Gerichtsentscheidungen, die zugunsten privater Mittelständler ausgegangen seien, die regional Werbematerial zugestellt hatten. Anschließende Verbotsklagen des Postdienstes seien nicht durchgegangen. Der Postdienst hielt dem entgegen, daß die Revisionsentscheidungen noch in der Schwebe seien.

Ein lukratives Geschäft erwarten auch die privaten Konkurrenten der Telekom, die nach einem Bericht der Wirtschaftswoche ebenfalls dem Postminister mit Klagen gegen die Monopolstellung drohen. Allerdings wären es auf diesem Gebiet keinesfalls Mittelständler, die gegen den Staatsmonopolisten klagen würden, sondern zwei private Kartelle: Mannesmann, RWE und Deutsche Bank treten beim Kampf ums Telefonnetz gemeinsam gegen Veba, Preussag und Thyssen an.

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