„Soldaten abschaffen“

■ Friedensgruppen demonstrierten zum Anti-Kriegstag

Unter dem Motto „Schafft endlich die Soldaten ab, dann gibt's auch kein Soldatengrab“ traf sich gestern ein kleines Häuflein von rund 30 aktiven KriegsgegnerInnen auf dem Marktplatz zu Mahnwache und Demonstration. Anlaß war der Anti-Kriegstag, der an den Beginn des zweiten Weltkrieges vor 55 Jahren erinnern soll.

In diesem Jahr wurden von den PazifistInnen die UN-Einsätze kritisch beleuchtet. „Soldaten sollten wenn überhaupt nur im Nato-Gebiet eingesetzt werden, aber eigentlich gehören sie abgeschafft, denn sonst hört die Rüstungsproduktion nie auf“, sagte Friedensaktivist Ernst Busche.

Weil die Forderung „Nie wieder Krieg“ zwar aktuell, aber nicht neu ist, wollte man dieses Jahr die PassantInnen mit einer „Werbeveranstaltung aus dem Hause Rühe“ auf den Marktplatz locken, Titel „Heute noch in Deutschland – morgen schon in aller Welt“. Da marschiert eine Figur mit dem Schild „Standort Deutschland“ zielstrebig auf eine Staatsgrenze zu, im Schlepptau Kanzler Kohl mit einem angehenden Soldaten. Auf dem Weg zur Grenze werden Tarifverträge, Arbeitsplätze und Gewerkschaften plattgetreten, um Platz zu schaffen für den Auslandseinsatz des Soldaten. Das Spektakel wurde von nur wenigen PassantInnen beachtet.

kaz