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Armer Osten

■ Unternehmer stellen Eigentumsfrage

Leipzig (AP) – Die einseitige Vermögensverteilung in Ostdeutschland zugunsten von Westdeutschen ist für den Bundesverband Junger Unternehmer „nicht akzeptabel“. Der Verbandsvorsitzende Thomas Suwelack sprach gestern von einem Hemmschuh für den Aufschwung. In den Bereichen Immobilien, Handel, bei Banken und Versicherungen werde das Ungleichgewicht deutlich. In den neuen Ländern komme lediglich das „Handwerk zum Laufen“. Großer Nachholbedarf bestehe aber im Mittelstand. Da die Kapitalverteilung nicht mehr umgekehrt werden könne, müsse der Mittelbau verstärkt Wachstumsimpulse erhalten. Als zentrales Problem wirkt dem jedoch die geringe Eigenkapitalausstattung der ostdeutschen Unternehmen entgegen. Laut Suwelack wäre es nötig, Investitionen in Risikokapital steuerlich zu unterstützen. Dies könne auch ein Ausweg aus dem bestehenden „Förderdickicht“ sein.

Darüber hinaus soll das Steuerrecht investive Miteigentumsmodelle für Arbeitnehmer fördern. Für einen mittelständischen Aufschwung müßten sich zudem die Tarifpartner „außerordentlich mäßigen“ und laut Suwelack die Tarifverträge nach unten öffnen. Der Vorsitzende des Bundesverbands Junger Unternehmer plädierte dafür, daß sich der Staat aus dem Wirtschaftssektor „soweit wie möglich raushält“.

Bundesweit zählt der Verband etwa 3.000 Mitglieder unter 40 Jahren. Ein Zehntel der Mitglieder ist in den neuen Bundesländern zu Hause. Der Verband wurde 1950 gegründet und ist Teil der ASU- Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer.

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