Schulfrei wegen Kakerlakenplage

Nördlingen (taz) – Zwei Tage länger Ferien hatten die Kinder an einer Nördlinger Grundschule. Der Grund: eine Kakerlakeninvasion. Weil der Kammerjäger offenbar zu intensiv die Schulräume begast hat, mußten die SchülerInnen am Dienstag, dem ersten Schultag, noch daheim bleiben. Auch am Mittwoch hieß es für die acht Klassen „schulfrei“. Erst heute beginnt der Unterricht in Ersatzgebäuden.

Mittlerweile prüft das Rechtsamt der Stadt mögliche Schadensersatzansprüche gegen den Kammerjäger. Dieser hatte nämlich versichert, daß durch die Schädlingsbekämpfungsmittel keine negativen Folgen zu befürchten seien. Bei zwei Raumpflegerinnen und einer Sekretärin wurden jedoch Krankheitssymptome durch die Spritzmittel festgestellt.

Sechzig Eltern hatten sich unmittelbar vor Schulbeginn besorgt über die Bekämpfungsmaßnahme geäußert, die in den Ferien durchgeführt wurde. Sie machten deutlich, daß sie ihre Kinder keinesfalls in die behandelten Schulräume lassen würden. Sie waren durch Äußerungen des Gesundheitsamtschefs stutzig geworden, der angeregt hatte, auch während des Unterrichts die Räume gut zu lüften. Eine Überprüfung ergab dann eine hohe Belastung der Schulräume. Klaus Wittmann