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Gefährlicher Sprengstoff

■ Blindgänger vor allem in Oranienburg

Die Fliegerbombe, bei deren Detonation am Donnerstag abend drei Menschen ums Leben kamen, war nur einer von jährlich 15 bis 20 Blindgängern, die allein in Berlin in Seen gefunden oder bei Bauarbeiten geborgen werden. Obwohl die Gefahr vor allem in den neuen Bundesländern seit langem bekannt ist, blieb dort eine systematische Untersuchung des Grund und Bodens aufgrund des Kartenmaterials der Alliierten bislang aus. Dennoch wurden in Brandenburg im vergangenen Jahr 500 Munitionskörper gefunden. Im gesamten Bundesgebiet werden jährlich bis zu 5.500 Bomben und 900 Tonnen sonstiger Sprengstoff unschädlich gemacht.

Auf einem besonderen Pulverfaß sitzen vor allem die Bürger im Landkreis Oranienburg. Dort sollen nach Angaben von Experten noch fünfzehn bis zwanzig Prozent der über Berlin abgeworfenen Bomben im Boden stecken. Dabei wird befürchtet, daß ein Großteil mit chemischen Langzeitzündern ausgestattet ist, die sich bei der Verrottung selbst auslösen. Erst im Juli dieses Jahres wurde eine Fünfzentnerbombe, die auf dem Boden des Lehnitzsees gelegen hatte, gesprengt. In Lehnitz selbst wurden im Dezember 1991 zwei Menschen verletzt und mehrere Häuser beschädigt, als eine unter der Erde verborgene Bombe von selbst zündete. wera

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