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Forschen im Glashaus

■ Bewohner verlassen „Biosphäre 2“

Oracle (dpa) – Die sieben Bewohner der Glasglocke „Biosphäre 2“ in Oracle im US-Bundesstaat Arizona haben nach sechs Monaten Aufenthalt ihr Domizil verlassen. Auf einer Fläche von rund 1,3 Hektar wurde, von Glas umschlossen, eine Miniwelt mit Regenwald, Ackerland, Savanne und Ozean geschaffen. Damit soll nachgewiesen werden, daß Menschen in einem isolierten System ökologisch autark überleben können. Finanziert wird das 150 Millionen Dollar teure Projekt vom texanischen Milliardär Edward Bass.

Daß die Männer und Frauen nun so bald die imitierte Erde verlassen haben – zuvor hatten es acht Bewohner schon zwei Jahre dort ausgehalten –, ist Absicht: Die Ökoanlage steht in den nächsten Monaten Wissenschaftlern offen, die konkrete Forschungsvorhaben, etwa in den Bereichen Psychologie und Ernährungswissenschaften, entwickeln werden. Diese sollen von 1995 an in der „Biosphäre 2“ verwirklicht werden. Das neue Konzept ist die Konsequenz aus anhaltender Kritik, die bisherige Forschung sei wissenschaftlich nicht seriös. Seit August gibt es eine gemeinsame Forschungsgruppe von „Biosphäre 2“ und der Columbia-Universität.

Der deutsche Teilnehmer Bernd Zabel bezeichnete die Zeit im Glashaus als „hart“. Er habe sieben Kilo abgenommen. Fleisch hatte es nur etwa alle zwei Wochen gegeben.

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