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Ein Schuß, der nach hinten losging

■ Kurden kämpfen für Protestmarsch

Mannheim (dpa) – Mit einer Serie von Brandanschlägen in Südwestdeutschland und einem Schuß bei einer Demonstration in Mannheim gingen gestern die schweren Auseinandersetzungen zwischen Kurden und der Polizei weiter.

Der Schuß fiel vor dem Mannheimer Rathaus: Ein Demonstrant hatte einem Beamten die Dienstwaffe entrissen und auf die Polizei geschossen. Dabei verletzte er einen anderen Demonstranten schwer. Noch bei der Schußabgabe wurde der Schütze, offenbar ein Kurde, überwältigt. Zeitgleich besetzten etwa 70 Frauen das Rathaus. Bereits am Montag war es zu Auseinandersetzungen bei einer Demonstration in Mannheim gekommen, die den Auftakt zu einem Marsch kurdischer Frauen zum Europarat in Straßburg bilden sollte.

In Stuttgart, Offenburg und Ludwigshafen wurden Molotowcocktails auf Polizeieinrichtungen geworfen, in Kehl auf eine Bank. Das Feuer vom Montag abend in der Hauptpost von Offenburg mit einem Schaden von mehreren Millionen Mark entstand durch Brandstiftung. Auch hier gehen die Sicherheitsbehörden von einem Zusammenhang mit den Mannheimer Auseinandersetzungen aus. Die meisten der dort festgenommenen rund 330 Kurden, unter ihnen 200 Frauen, kamen wieder auf freien Fuß. Ein 19 Jahre alter Kurde gestand den Brandanschlag auf zwei Polizeiwagen am Montag abend in Ludwigshafen.

Mit dem Marsch von Mannheim nach Straßburg sollte auf das Schicksal kurdischer Frauen in der Türkei aufmerksam gemacht werden.

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