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Frischfisch von Fritze

■ Die Elbe profitiert vom Abbau-Ost / Trotz heißen Sommers kein Fischsterben

Die „Wiedervereinigung“ hat sich gelohnt. Zumindest für Hamburgs Elb-Fische, die nach dem industriellen Zusammenbruch in den neuen Bundesländern aufatmen können. Zwei Tage nach dem großdeutschen Jubelfest stellte gestern Hamburgs Umweltsenator Fritz Vahrenholt den Hamburger Gewässergütebericht 1994 vor. Mehr Sauerstoff und weniger Chemie haben den Fischbestand der Elbe deutlich anwachsen lassen. Trotzdem gilt: „Die chemische und bakterielle Belastung von Hamburgs Gewässern ist noch immer erheblich“.

Die wichtigsten Verbesserungen: Der Elbe ging trotz „Jahrhundert-Sommer“ in diesem Jahr nur wenige Tage die Luft aus. Früher sank der Sauerstoffgehalt des Stromes in weit kühleren Sommern wochenlang im gesamten Hamburger Elbabschnitt unter die „fischkritische Grenze“.

„Übermäßig verschmutzt“ sind die Elbe und andere Flüsse im Hamburger Raum nirgends mehr; „sehr stark verschmutzt“ ist nur ein kleiner Abschnitt der mittleren Bille“. Das war 1990 noch anders. Heute gilt fast die gesamte Elbe „nur“ noch als „mäßig belastet“. Auch die Konzentration an Schwermetallen und anderen Chemiegiften nahm tendenziell ab, weil viele ehemalige Schadstoffeinleiter in den neuen Bundesländern inzwischen ihre Pforten schlossen. Hoch ist noch immer die Zahl schädlicher Bakterien und Keime, die durch ungeklärte Fäkalien und Überläufe aus der Kanalisation stammen. Ein weiteres Problem: Die Belastung der Elbsedimente mit Blei und aromatischen Kohlenwasserstoffen, die aus Autoabgasen stammen und über das Regenwasser in die Flüße gelangen.

Fraglich bleibt, ob die Fische in der Elbe auch unbedenklich genießbar sind. Der Umweltsenator hofft, im kommenden Frühjahr zum Menü laden zu können, mit Stint aus der Elbe als Hauptgericht. Mögliches Motto: Frische Fische fischte Fischers Fritze. mac

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