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Späth wird Saubermann

■ Jenoptik AG kauft eine Stuttgarter Firma

Berlin (taz/dpa) – Das Wort könnte in der DDR erfunden worden sein. Dort also, wo nun Lothar Späth wirkt, einst Ministerpräsident der Schwaben und Baden- Württemberger. Ist es aber nicht, auch das Wort „Reinraumtechnik“ stammt aus der schwäbischen Hauptstadt. In Stuttgart werkelt seit Jahren die Firma Meissner und Wurst GmbH an Reinigungsanlagen, die sie unter diesem Namen in alle Welt vertreibt. Weit haben es die Schwaben damit gebracht, sie gelten heute als Weltmarktführer, wenn es darum geht, Chipfabriken staubfrei zu halten. Der gute Ruf soll bleiben, nur wird ihn jetzt Lothar Späth verbreiten. Noch einer, der sich in Stuttgarter Kreisen gut auskennt. War da was? Fast schon zu gut, fanden schließlich sogar die Freunde der eigenen Partei, als sie dem Ministerpräsidenten den Rücktritt wegen Traumreisen auf Industriekosten nahelegten.

E la nave va. Späth leitet mit der ihm eigenen Erfolgsgarantie die optischen Werke von Carl Zeiss in Jena, gestern sagte er der Presse, eine größere Firma als das Familienunternehmen der Saubermänner mit Weltniveau habe er noch nie eingekauft. Wohl war, früher floß das Geld andersherum. Nur will Späth jetzt wieder mehr reisen. Von besonderem Vorteil nämlich sei, daß ihm Meissner und Wurst „weltweite Vertriebskanäle“ öffnen. Niklaus Hablützel

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