: Besser nicht studieren
■ Die Radtour zur Uni ist zu gefährlich
Eigentlich macht es ja Spaß, mit dem Rad zur Uni zu fahren. Doch schon um sich nicht hemmungslos zu verfahren und daher in der ersten Woche zu spät zu kommen, benutzen gerade Berlin-Neulinge lieber die Bahn. Doch mit deren Fahrradfreundlichkeit ist es noch immer nicht weit her, wie die Stiftung Warentest in ihrem Oktoberheft feststellt. Ärgerlich ist vor allem, daß Abstellplätze für Fahrräder ebenso fehlen wie die Genehmigung, das Rad auch mit in die Tram oder den Bus zu nehmen.
Für alle, die den ganzen Weg mit dem Fahrrad fahren möchten, konnte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) eine hervorragende Idee in Berlin etablieren: die Velorouten. Diese sind keineswegs mit Fahrradwegen zu verwechseln; vielmehr sind es radtaugliche Touren durch die Stadt. Die K-Route etwa führt von Kreuzberg zur Freien Uni nach Dahlem – für Studienanfänger ein nicht gerade unüblicher Weg. Weißgrüne Schilder mit Fahrradsymbol führen oft durch kleine Straßen, was die Fahrt streßfreier und sicherer machen soll.
Doch hinter dieser lobenswerten Idee hinkt die Berliner Praxis eklatant hinterher, denn die Routen sind nicht ansatzweise durchgängig beschildert. Einen speziellen Plan mit Velorouten hat die Senatsverwaltung für Verkehr und Betriebe zwar erarbeitet, doch dieser ist zum einen ständig vergriffen, zum anderen ist der Plan für Ortsunkundige kaum zu lesen.
Dennoch ist es durchaus ratsam, sich mit oder ohne Beschilderung Routen zur Uni durch die vielen kleineren Straßen zu suchen. Ganz abgesehen davon, daß der tägliche Weg so wesentlich netter wird, sprechen Untersuchungen der Berliner Hauptstraßen dafür. Denn gerade rund um die Technische Universität am Ernst-Reuter- Platz, die Humboldt-Uni Unter den Linden und die Technische Fachhochschule im Wedding treffen einige der gefährlichsten Hauptstraßen zusammen. ca
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