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Ökologische Zeitbombe

■ Greenpeace gegen Quecksilberhandel

Rio de Janeiro (taz) – Auf eine stärkere Kontrolle des weltweiten Quecksilberhandels drängt die internationale Umweltorganisation „Greenpeace“. Unter dem Motto: „Das Quecksilber aus Europa und den Vereinigten Staaten vergiftet Amazonien“ demonstrierten die Umweltschützer am Freitag in der brasilianischen Hafenstadt Santarém am Zufluß des Tapajos-Flusses in den Amazonas gegen die „ökologische Zeitbombe“ am Äquator.

Nach Erhebungen von „Greenpeace“ wird das Schwermetall bei der Einfuhr nach Brasilien als zahnärztliches Material deklariert. Achtzig Prozent des Import-Geschäftes wird von sechs Firmen, darunter vier aus England (London Metals, Lambert International, Wogen Resources, Derek & Company), eine aus Deutschland (Schlunbach & Co.) und eine aus den USA (Barex World Trade), abgewickelt. „Mit einem hochgiftigen Metall wie Quecksilber kann nicht einfach frei gehandelt werden“, meint der Brasilianer José Augusto Padua, Koordinator der Greenpeace-Kampagne zum Schutz der tropischen Regenwälder in Lateinamerika. Sowohl die Regierungen als auch die in den Handel verwickelten Firmen müßten dazu gezwungen werden, die Verantwortung für die von ihnen mitverursachten ökologischen Schäden zu übernehmen.

In Brasilien wurden in den vergangenen zehn Jahren von Goldgräbern beinahe zweitausend Tonnen Quecksilber beim Abbau des Edelmetalls in den Amazonas und andere Flüsse gepumpt. Das hochgiftige Metall löst sich nicht auf und verseucht langfristig das Grundwasser. Darüber hinaus erreicht es den Menschen über die Nahrungsmittelkette. Astrid Prange

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