piwik no script img

Explosion durch Kleber

■ Fünf Verletzte auf einer Baustelle in Moabit nach Verpuffung explosiver Dämpfe / Decke stürzte ein

Fünf Verletzte forderte gestern früh eine Explosion auf einer Baustelle in Moabit. Wie die Polizei mitteilte, sei gegen 10 Uhr morgens im Keller der ehemaligen Meierei Bolle in der Straße Alt- Moabit ein Luft-Gas-Gemisch verpufft. Ursache dafür sei vermutlich eine hohe Konzentration von leicht entzündlichen Dämpfen gewesen, die infolge von Teppichklebearbeiten entstanden seien. Die Wucht der Detonation habe eine herabgehängte Decke zum Einsturz gebracht sowie mehrere Türen eingedrückt. Dabei sei ein „nicht unerheblicher“ Sachschaden entstanden. Die Polizei kündigte an, sich zusammen mit dem Landesamt für Arbeitsschutz in die Ermittlungen über die genaue Unfallursache einzuschalten.

Ein Lieferant, der zur Zeit der Explosion auf der Rampe der denkmalgeschützen ehemaligen Meierei stand, erklärte, er habe kurz nach zehn Uhr einen lauten Knall gehört. Danach seien aus dem Keller des Gebäudes dichte Rauchschwaden aufgestiegen. Die verletzten Bauarbeiter seien schnell versorgt worden. Einer von ihnen erlitt mehrere Knochenbrüche, ein anderer leichte Verbrennungen. Vier der Verletzten mußten in Krankenhäuser eingeliefert werden, ein Bauarbeiter konnte vor Ort ambulant behandelt werden. Die Verletzten gehören zu einer Gruppe von Tischlern, die nach dem Verlegen der Teppichböden gestern früh ihre Arbeit aufnehmen wollten. Vermutlich ein elektrisches Gerät, so die Polizei, habe die Explosion schließlich ausgelöst. Nach Angaben der Feuerwehr sei das entzündliche Gas- Luft-Gemisch, da es schwerer als die Luft gewesen sei, unter den Fußboden des Kellergeschosses gelangt und habe sich dort gesammelt. Bei der Explosion sei der Boden teilweise bis zur Decke in die Luft geflogen. Wie einer der Einsatzleiter der Feuerwehr gegenüber der taz erklärte, seien Verpuffungen von Gas-Luft-Gemischen keine Seltenheit.

In die von der Explosion betroffenen Räume der unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Meierei will die Berliner Bank einziehen. Der beschädigte Raum im Keller war bislang für die Tresorräume des Geldinstitutes vorgesehen. wera

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen