Volksbegehren gegen Zwangs-Kammer

■ DAG will für Einführung freiwilliger Mitgliedschaft sorgen

Geht es nach dem Willen der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG), dann findet parallel zur Bürgerschaftswahl im September '95 eine Volksabstimmung über die Aufhebung der Zwangsmitgliedschaft in den Bremer Arbeitnehmerkammern statt (vgl. taz vom 27.10.). Ende November will die DAG Gewerkschaften, Parteien und Verbände einladen, um über die Modalitäten des Volksbegehrens zu sprechen, für das bis zum April 50.000 Unterschriften gesammelt werden müssen.

Zu diesem Schritt hat sich die DAG entschlossen, nachdem die DGB-Mehrheit in der Vollversammlung der Angestelltenkammer am Mittwoch abend eine Urabstimmung aller Kammer-Mitglieder abgelehnt hatte. Stattdessen war ein DGB-Antrag beschlossen worden, der die Vertagung des Themas in den Arbeitskreis „Kammer 2000“ vorsieht. „Wenn ich nicht mehr weiter weiß, bild' ich einen Arbeitskreis“, war dazu gestern der Kommentar der DAG-Fraktionsvorsitzenden Brigitte Dreyer.

Protest gegen den Beschluß des DGB für eine Zusammenlegung von Angestellten- und Arbeiterkammer kommt inzwischen auch von der Gewerkschaft HBV. In einem Brief kritisiert sie, daß sie an der Entscheidungsfindung im DGB-Kreisvorstand überhaupt nicht beteiligt war. Ase