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Ermittlungen wegen Honi-Attentat

■ Stasi soll Verdächtigen durch Kopfschuß getötet haben

Neuruppin (AP) – Zwölf Jahre nach einem angeblichen Attentat auf DDR-Staatschef Erich Honecker hat die Staatsanwaltschaft in Neuruppin gegen zwei frühere Stasi-Offiziere Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts aufgenommen. Wie Oberstaatsanwalt Gert Schnittcher gestern in Neuruppin erklärte, stehen beide im Verdacht, den mutmaßlichen Attentäter mit einem aufgesetzten Kopfschuß getötet zu haben. Offiziell war der Tod des Mannes als Selbstmord bezeichnet worden.

Am Silvestermorgen 1982 soll der Berliner Ofensetzer Paul Eßling der Fahrzeugkolonne Honeckers auf dem Weg von Wandlitz zur Jagd die Vorfahrt genommen haben. Nach bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hat ein mit Stasi-Leuten besetzter Wagen Eßling verfolgt. Zwischen Eßling und zwei Stasi- Offizieren sei es zum Schußwechsel gekommen, in dessen Verlauf der mutmaßliche Attentäter zunächst einen Bauchschuß und ein Stasi-Mann eine Brustverletzung erlitten. Nach Schnittchers Angaben besteht ein Anfangsverdacht, daß der unverletzt gebliebene Stasi-Offizier Eßling die Pistole an die Schläfe setzte und erschoß, ohne daß es sich um Notwehr handelte. Dafür sprächen die Ergebnisse eines jetzt ausgewerteten Obduktionsberichtes.

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