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„Zerkratzte Autos“ im Künstlerhaus

„Du findest den Titel banal? Prima, dann liegen wir genau richtig!“ Da freuten sich die Künstler mächtig. Denn das Banale ist die Quelle allen Schaffens für Michel Dupuy und Michel Dector. „Die kleinen Konflikte des Alltags“ werden von den französischen Konzeptkünstlern liebevoll aufgespürt und in Malerei umgegossen - diesmal: Kratzspuren im Autolack. Im Sommer nahmen sie, auf Einladung des „Künstlerhauses am Deich“, ihre Spurensicherung auf Bremens Parkplätzen vor. Rote Autos, so die statistische Bilanz, „werden am liebsten zerkratzt“, sagt Dupuy. Da schlägt die Farbpsychologie der Autodesigner eben voll durch. Die schöne Farbe haben Dupuy/Dector nun auf Leinwand nachempfunden, inkl. der handvermessenen Original-Kratzer. So sind sie ab heute im „Künstlerhaus“ zu sehen: als perfekte, sehr delikate abstrakte Malerei, deren hintergründiges Konzept auf wunderbar leichthändige Weise vermittelt wird. Denn hier braucht es keine großartige Erklärung. Diese Spuren und ihren ganz banalen Ursprung versteht man, als alltagserprobter Stadtmensch, fast instinktiv. tom/Foto: Tristan Vankann

„Zerkratzte Autos“, bis 26.11. im Künstlerhaus, Am Deich 68

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