■ Heute vor fünf Jahren: Millionen gen Westen
Nach der Öffnung der Mauer nutzen rund drei Millionen Ostdeutsche die Gelegenheit, dem Westen einen Besuch abzustatten. 20.000 Ossis kehren nicht mehr in ihre Heimat zurück. An den deutsch-deutschen Grenzübergängen bilden sich kilometerlange Autoschlangen. Der Straßenverkehr in Westberlin sowie der städtische Nahverkehr brechen völlig zusammen. Im Westen müssen die Ossis erst einmal wieder Schlange stehen, um das „Begrüßungsgeld“ von 100 Mark entgegenzunehmen. Unter großem Beifall des anwesenden Publikums schütteln sich die beiden Bürgermeister von Berlin, Walter Momper und Erhard Krack, auf dem Potsdamer Platz die Hände. Bundeskanzler Kohl und SED-Generalsekretär Krenz beschließen am Telefon, die Zusammenarbeit zu intensivieren und bald persönlich zusammenzukommen. In der europäischen Presse ist man sich einig: Die Öffnung der Mauer ist ein Jahrhundertereignis. In Moskau nimmt man die Ereignisse in der DDR erstaunlich gelassen. Regierungssprecher Gerassimow erklärt, die Sowjetunion werde auch eine nicht rein kommunistisch regierte DDR akzeptieren. Hauptsache, sie bleibe im Warschauer Pakt.
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