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Experiment gescheitert

■ In Rüsselsheim zerbrach am Samstag die schwarz-gelb-grün-bunte Koalition

Frankfurt/Main (taz) – Nicht einmal ein Jahr hielt die ungewöhnlichste Koalition der Republik in Rüsselsheim. Am Sonnabend kündigte die Gruppierung fNEP (Für Nichtwähler, Erstwähler und Prostestwähler) die Zusammenarbeit mit der CDU, einem Teil der Bündnisgrünen, der FDP und der Studentenliste „Rüssel“ auf. Differenzen in der Kulturpolitik und offenbar persönliche Differenzen zwischen Bürgermeisterin Gabi Klug (Bündnisgrüne) und der fNEP-Sprecherin Marianne Flörsheimer gelten Insidern als Ursachen für den Bruch in der Opelstadt.

Oberbürgermeisterin Otti Geschka (CDU) und Bürgermeisterin Klug stehen der Stadt und dem Magistrat nun ohne parlamentarische Mehrheit vor. Doch Geschka gab sich zuversichtlich: „Es gibt ein Leben in Rüsselsheim auch ohne fNEP.“ Klammheimlich gefreut haben über den Koalitionsbruch werden sich die Bündnisgrünen, die sich vor Jahresfrist der schwarz-bunten Koalition verweigerten und seitdem im Stadtparlament – zusammen mit den Sozialdemokraten – auf der Oppositionsbank sitzen. Spekulationen, daß die fNEP jetzt den Spieß umdrehen, und mit den CDU-Gegnern bei den Grünen und mit der SPD eine neue Koalition eingehen werde, erteilte deren Sprecherin, die früher Mitglied im Vorstand der Bündnisgrünen im Kreis Groß- Gerau war, allerdings eine klare Absage. Eines kann aber auch die fNEP der Restkoalition ohne Mehrheit nicht mehr streitig machen: Rüsselsheim ist und bleibt die erste Stadt mit mehr als 50.000 EinwohnerInnen, die von zwei Frauen hauptamtlich regiert wird. kpk

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