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Lokalkoloratur

Hamburgs BischöfInnen tragen schwer an der Wohnungsnot. Nach Maria Jepsen hat das jetzt auch der künftige Erzbischof Ludwig Averkamp erfahren müssen, den es ohnehin nicht unbedingt nach Hamburg zieht. Hat es doch seine Arbeitgeberin, die Römisch-Katholische Kirche, versäumt, ihm die Amtswohnung freizuhalten. - Zugegeben, dafür hätte es einen langen Atem gebraucht, denn der letzte Hamburger Erzbischof, Ansgar, floh vor 1150 Jahren vor den Wikingern. –So ist die für den höchsten Katholiken an der Elbe bisher vorgesehene Wohnung von Weihbischof Hans-Jochen Jaschke längst belegt. Und Hochwürden Erzbischof wohnt ab Januar und bis auf weiteres im „Hotel“. Keinem beliebigen allerdings und nicht alleine. In das St. Ansgar-Haus, das Averkamps Dienstherrin 1991 an eine Hotelkette verkaufte, ziehen seine Schwester Josefa und die Haushälterin mit ein. Zusammen mit dem neuen Oberhirten für 400.000 norddeutsche KatholikInnen, der unter fast sechs Millionen Andersgläubigen vereinsamen könnte, bewohnen sie dort zwei Suiten. Das frischgebackene Erzbistum Hamburg hatte das zum Vier-Sterne-Hotel umgebaute St. Ansgar-Haus als luxuriöse Bildungsstätte mit Bischofssitz zurückgenommen. fg

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