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Doch kein Aus für den „Verein SO 36“?

■ Kreuzberg: Bürgermeister Strieder will Baustadträtin Romberg (Grüne) zur Zahlung von 100.000 Mark verdonnern

Hoffnung für den vom finanziellen Aus bedrohten Kreuzberger Verein SO 36. Der Kreuzberger Bürgermeister Peter Strieder (SPD) hat nach Angaben des ehemaligen AL-Baustadtrats und Vereinsvorsitzenden Werner Orlowsky zugesichert, sich für eine Weiterfinanzierung des Vereins stark zu machen. Ein entsprechender Antrag soll bei der heutigen Sitzung des Bezirksamts eingebracht werden. Allerdings soll der Verein nicht mehr wie bisher 300.000 Mark jährlich erhalten, sondern nur noch 100.000 Mark. Das Geld soll aus dem Bereich von Baustadträtin Erika Romberg (Grüne) zusammengekratzt werden. Romberg selbst soll bis heute einzeln auflisten, welche Ausgaben im Haushaltsjahr 95/96 in ihrem Ressort anfallen.

Dem seit 15 Jahren bestehenden Stadtteilverein, der heute mit drei Mitarbeitern vor allem in den Bereichen Stadtteil, Drogen, Jugend und Soziales arbeitet, drohte das Aus, nachdem im Kreuzberger Globalhaushalt für die kommenden beiden Jahre die Weiterfinanzierung nicht vorgesehen war. Hauptschuldige dafür ist nach Ansicht des Vereins SO 36 Baustadträtin Erika Romberg, die es laut Orlowsky versäumt habe, „konsequent und offensiv“ die Belange des Stadtteilvereins bei den Haushaltsberatungen einzubringen. Die Folge: Der Verein kündigte letzte Woche an, seine Arbeit einzustellen. Offenbar, beklagte man sich, traue sich von den „politischen Entscheidungsträgern“ keiner zu sagen, daß man den Verein SO 36 nur als störend empfinde.

Ob der Verein im Falle einer Weiterfinanzierung mit dem Drittel der bisherigen Gelder auskommen kann und will, sollen am 15. Dezember die Mitglieder entscheiden. Laut Orlowsky habe der Kreuzberger Bürgermeister bei seiner Zusicherung, sich für den Verein einzusetzen, gefordert, sich „auf das Wesentliche“, das heißt die Arbeit als Stadtteilvertretung zu konzentrieren.

Sollte eine Weiterfinanzierung allerdings scheitern, geht Kreuzberg offenbar wieder bewegten Tagen entgegen. „Dann nämlich“, kündigte Orlowsky kämpferisch an, werde man den Verein nicht auflösen, sondern sich wieder auf seine Wurzeln besinnen und eine konsequente außerparlamentarische Oppositionspolitik betreiben. Uwe Rada

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