: Nice Scheiß für den Gabentisch
„Weintrinker sehen gut aus, sind sexy und gesund.“ Wer würde das bestreiten. Und sie haben Flaschen im Keller, die 100 Jahre alt werden. Zum Beispiel die 94er edelsüßen – der reine Nektar. Kein goldener Oktober war wie dieser: Am Ende wurden Beeren- und Trockenbeerenauslesen gekeltert, wie sie dieses Jahrhundert kaum gesehen hat. Einmalig schwermütige Weine mit traumhaften Säure- und Süßwerten, die sie für die Ewigkeit haltbar machen. 40jährige, die diese dickflüssigen Burschen heute kaufen, können sie ideal zu ihrem 70. Geburtstag trinken. Oder zum 90. Der Juniorchef einer berühmten Gläserfirma hat sich schon mal 50 Flaschen für den eigenen zurücklegen lassen. Aber es gibt ja auch noch die diamantene Hochzeit, das 40jährige Betriebsjubiläum unserer Söhne, die Konfirmation unserer irgendwann geborenen Enkel ... Weine, die älter werden als wir selbst – das sind Geschenke fürs nächste Jahrtausend, Tropfen, die noch getrunken werden, wenn uns längst feuchte Erde deckt. Die preisgünstigsten Flaschen sind in der Pfalz zu haben. Rebsorten: Riesling, Rieslaner und Scheurebe. Erstklassige Erzeuger: Bergdolt, Biffar, Koehler- Ruprecht, Müller-Catoir, Schäfer und so weiter ... Manfred Kriener
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
