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China wird geflutet

■ Baubeginn am größten Wasserkraft- werk der Welt / Massenumsiedlungen

Peking (dpa) – Der Bau des Drei-Schluchten-Staudamms am Jangtse-Strom, des größten Wasserkraftwerks der Welt, hat gestern offiziell begonnen. Ministerpräsident Li Peng, selbst Energieingenieur, versprach bei einer Zeremonie in Yichang in Zentralchina großen Nutzen für die Stromerzeugung, die Schiffahrt und die Bekämpfung von Flutkatastrophen. Mehr als eine Million Menschen müßten für das von Umweltschützern scharf kritisierte Projekt umgesiedelt werden.

Die Kosten gab Li Peng mit 90 Milliarden Yuan an, umgerechnet 16 Milliarden Mark. Interne Schätzungen gehen jedoch von mehr als 50 Milliarden Mark aus. 10.000 Menschen wurden bereits umgesiedelt. Ein 600 Quadratkilometer großes Staubecken wird 5.900 Dörfer und Städte und eine landschaftlich einmalige Region überfluten. Der Volkskongreß hatte das Projekt 1992 gebilligt – mit einem Drittel Gegenstimmen und Enthaltungen, was für chinesische Verhältnisse außerordentlich viel ist.

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