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KommentarSchienenstürmer

■ Bahn-Monopol führt „Reform“ vor

Die unendliche Geschichte des verhinderten Containerzuges zwischen Bremerhaven und Hamburg ist nicht nur ein Paradebeispiel dafür, wie ein ökologisch wie ökonomisch äußerst sinnvolles Projekt scheitert, wenn sich zwei Monopole – hier der Hamburger Senat und die Bahn AG – zu seiner Verhinderung zusammentun. Sie ist auch ein Lehrstück, das im Kleinen demonstriert, was im Großen nicht nur auf Bremen zukommt, wenn die Bahn ab 1. Januar mit der Ausgliederung ihres Nahverkehrs beginnt.

Ähnlich wie im nassen Dreieck nämlich wünschen sich die Bürokraten in der Frankfurter Zentrale ihre Bahnreform überall: Verluste werden regionalisiert, Gewinne weiter monopolisiert. Zwar hat die kleine EVB selbst im stets defizitträchtigen Personennahverkehr schon nach eineinhalbjährigem Betrieb ihre Rentabilität gegenüber der vorher zuständigen Bundesbahn vervierfacht. Doch ohne das lukrative Geschäft mit dem Containerzug wird auch sie weiterhin tiefrote Zahlen schreiben müssen.

Die Folge ist absehbar: Das Angebot wird gekürzt, die Strecke wird noch unrentabler und irgendwann geschlossen. Busverkehr ist eben allemal billiger, schließlich müssen dabei Ausbau und Unterhalt der Straßen im Unterschied zur Schiene ja nicht mitbezahlt werden. Und die Kosten von Krankheit und Tod durch den Straßenverkehr auch nicht. Dirk Asendorpf

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