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Unser Dorf soll lebenswert werden

■ Ostgemeinden konkurrieren im ökologischen Wettbewerb

Im ersten ökologischen Wettbewerb ausschließlich für kleine Gemeinden in den neuen Bundesländern ist in einer Woche Stichtag: Noch bis zum 15. Januar können sich Jugendgruppen, Bürgerinitiativen oder Verwaltungen für die erste Runde bewerben, wenn sie in ihrer Gemeinde etwas unternommen haben, das besonders umweltverträglich, gleichzeitig aber wirtschaftlich und sozial ist.

„TAT-Orte. Gemeinden im ökologischen Wettbewerb“ wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück und dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) in Berlin ins Leben gerufen. Der Wettbewerb läuft über den Stichtag hinaus bis ins Jahr 2000. Neben der jährlichen Preisverleihung wird dann der herausragende „TAT-Ort“ gekürt. Die Bundesstiftung Umwelt wird insgesamt rund zehn Millionen Mark für die laufenden Kosten und die Geldpreise am Ende des Wettbewerbs zur Verfügung stellen.

Die jeweiligen Jahressieger erhalten keine Prämie; sie sollen vor allem mit Publizität belohnt werden. Die öffentliche Vorstellung der jeweiligen Preisträger soll Breitenwirkung erzielen und auf diese Weise Schule machen. Die Zahl der Preise werde davon abhängen, wieviele Ideen als vorbildlich zu bezeichnen seien.

„Tue Gutes und rede darüber“ sei auch bei diesem Wettbewerb die Devise, unterstreicht Cornelia Rösler, stellvertretende Projektleiterin der „TAT-Orte“: „Wir wollen den Gemeinden und Initiativen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wir wollen sie bekannt machen, wir wollen, daß sie stolz auf ihre Taten sein können.“

Belohnt werden sollen vor allem langfristig ausgelegte Projekte. Deshalb werden alle Gemeinden, ob sie in einem Jahr einen Preis erhalten oder nicht, über die gesamte Dauer des Wettbewerbs beobachtet. Sollte sich erst später die ökologische Wirkung eines Vorhabens erweisen, so kann dies also auch noch Jahre nach der Bewerbung belohnt werden.

Brandenburgs Umweltminister Matthias Platzeck hat inzwischen gefordert, den Wettbewerb auch auf die Gemeinden der alten Bundesländer auszuweiten: „Ich bin davon überzeugt, daß im Osten niemand den Vergleich zu scheuen braucht. Darüber hinaus erwachsen aus dieser Vergleichsperspektive neue innovative Ideen.“

An Ideen fehlt es offenbar nicht: Obwohl der Wettbewerb erst Anfang Dezember öffentlich vorgestellt wurde, gingen bislang rund 60 bis 70 Bewerbungen beim Difu ein, wie Cornelia Rösler auf Anfrage der taz mitteilte. In den nächsten Jahren werde diese Zahl deutlich höher liegen, erwartet sie, da der Wettbewerb immer bekannter werde, da die Veranstalter zudem die Gemeinden ermunterten, sich zu bewerben: „Manche trauen sich nicht, weil sie glauben, daß andere mehr machen.“ ca

Difu, Arbeitsbereich Umwelt, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin, Tel.: 39 001 - 264.

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