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Bremer im Betrügerring?

■ Fünf Tatverdächtige in NRW verhaftet

Fünf mutmaßliche Mitglieder eines Euro-Betrügerrings, die sogenannte „Ripdeals“ verüben, sind letzte Woche in Düsseldorf festgenommen worden. Unter ihnen ist ein 18jähriger Bremer, wie die Polizei gestern bekannt gab. Sie ist seit 1993 einer 60-köpfigen Gruppe auf der Spur, die Devisen oder Schmuck mit Falschgeld kauft und bis heute damit europaweit etwa 30 Mio. Mark erbeutet haben soll.

Die fünf in Düsseldorf hatten 500.000 Mark gegen 500.000 Schweizer Franken in Papierschnipseln getauscht. Obwohl in Bremen bislang keine vergleichbare Tat bekannt ist, vermutet die Bremer Polizei nach wie vor Tatverdächtige in der Stadt. Gegen den 18jährigen verhafteten Bremer etwa war bereits seit dem Überfall auf die Städtische Pfandleihe ermittelt worden. Peter Voßmeyer von der Abteilung „Organisierte Kriminalität“ ging deshalb mit dem Aufruf an die Öffentlichkeit, „Geschädigte mögen sich zu einer Anzeige ermutigt fühlen.“ Man habe vage Informationen, daß es Opfer des „Ripdeals“ in Bremen gebe.

Den Begriff „Ripdeal“ („Geschäft mit einem Rippenstoß“) hat die Polizei von den Holländern übernommen; in Holland soll der Drahtzieher der Gruppe sitzen. „Die besondere Schwierigkeit bei unseren Ermittlungen ist, daß mehrere Länder Westeuropas einbezogen sind“, so Voßmeyer. Man habe es mit einer „Riesen-Roma-Sippe“ zu tun. Ob die Geschädigten mit eigenem Geld oder Diebesgut in den Deal einsteigen, wisse man nicht. Sie sollen sich auf jeden Fall bei der Bremer Polizei melden. sip

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