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Atombayern geben nach

■ Energiekonsensgespräche: Neue Atomreaktoren sind kein Thema mehr

Berlin (taz) – Die Atomindustrie signalisiert vor der geplanten neuen Runde von Energiekonsensgesprächen Kompromißbereitschaft. Otto Majewski, Vorstandsvoritzender der Bayernwerke, ließ am Donnerstag vor Bonner Journalisten öffentlich just jene Forderung fallen, an der der erste Konsensversuch im Jahr 1993 gescheitert war. Die Bayernwerke, die als Verhandlungsführer der Atomwirtschaft auftreten, legen keinen Wert mehr darauf, daß in Deutschland der Prototyo eines neuen, von Siemens und Framatome gemeinsam geplanten Reaktors gebaut wird.

Auf dieses Projekt wolle er „keine heiligen Eide“ mehr schwören, sagte Majewski. Noch Ende 1993 argumentierte die Bundesregierung, ohne diesen Reaktor reiße in Deutschland der „Faden des technologischen Fortschritts“. Der Prototyp, der die Auswirkungen schwerster Störfälle auf das Kraftwerksgelände beschränken soll, wurde von Grünen und Sozialdemokraten gern als „Fadenrißvermeidungsreaktor“ verspottet.

Auch jetzt will das Bayernwerk dafür rund 200 Millionen Mark ausgeben. Die Hauptlast der Kosten hätten die französischen Partner Framatome und Eléctricité de France zu tragen. Ob der Reaktor je gebaut wird, mochte deshalb Majewski nicht voraussagen. „Über den Bau kann dann befunden werden, wenn die technisch- wirtschaftlichen Bedingungen geklärt sind und entsprechender Bedarf gegeben ist“, heißt es in seiner Bonner Erklärung. Niklaus Hablützel

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