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Ein Platz für Springer

■ Streit um Straßenname für den Konzernherrn in Berlin-Kreuzberg

Berlin (taz) – Der Axel-Springer-Verlag hat es endlich geschafft: Geht es nach dem Willen des Berliner Senats für Verkehr, wird es bald vor dem Verlagsgebäude im alten Kreuzberger Zeitungsviertel einen Axel-Springer-Platz geben.

Bisher hat sich das Bezirksamt Kreuzberg standhaft gegen die Springer-Ehrung geweigert. Auf einen Antrag der Kreuzberger CDU hin wurde es im Sommer 94 mit der Prüfung beauftragt, welche Straße für eine Umbenennung in Frage käme. Die Antwort war: keine. Sämtliche Straßennamen in der Nähe des Springer-Verlages seien historisch gewachsen.

Da ließ sich der Berliner Senat zusammen mit dem Springer-Verlag etwas ganz besonderes einfallen: Jetzt will man kurzerhand an der Kreuzung vor dem Springer- Gebäude – schräg gegenüber der taz – einen neuen Platz aus dem Boden stampfen, den man auf den Namen des Medienzaren taufen will. Während die Springer-Presse triumphiert, will das Kreuzberger Bezirksamt rechtlich prüfen lassen, ob sie der Senat tatsächlich zur Schaffung eines Springer-Platzes verdonnern kann. Die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Erika Romberg (Bündnis 90/Die Grünen): „Wenn sich der Springer-Verlag auf seinem Privatgelände eine Kultstätte hinbauen will, können wir das nicht verhindern. Von uns gibt es allerdings keine müde Mark.“ Tanja Hamilton

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