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Feuerpause angekündigt

■ Grenzkrieg zwischen Peru und Ecuador schwelt weiter / Vermittler aktiv

Rio de Janeiro/ Washington (AFP/AP) – Nach neuntägigen Gefechten und zähen Verhandlungen haben sich Peru und Ecuador gestern auf eine Feuerpause verständigt. Die in Rio de Janeiro unter Vermittlung mehrerer Staaten des Kontinents getroffene Vereinbarung muß noch von beiden Regierungen gebilligt werden, wie der amtierende brasilianische Außenminister, Sebastiao do Rego Barros, gestern mitteilte.

Nach seinen Angaben wollten sich die Unterhändler, die seit drei Tagen in Rio fieberhaft um eine Beilegung des Grenzkrieges bemüht sind, am Freitag nachmittag erneut treffen. Er hoffe, daß die Vereinbarung bis dahin von den Regierungen der Konfliktparteien gebilligt worden sei, damit „dieser unsinnige Krieg“ beendet werden könne, sagte Barros. Unterdessen gingen die Gefechte an der Grenze weiter.

Abgesandte Ecuadors und Perus hatten sich am Donnerstag abend erstmals gemeinsam mit den Vermittlern aus Brasilien, Argentinien, Chile und den USA an einen Tisch gesetzt und über eine Einstellung der Feindseligkeiten in dem etwa 80 Kilometer langen Grenzstreifen in dem Urwaldgebiet beraten. Alle sechs sind Signatarstaaten des Protokolls von Rio, in dem 1942 der Grenzverlauf neu festgelegt wurde. Der Abschnitt der 1.600 Kilometer langen gemeinsamen Grenze ist seit 54 Jahren umstritten.

Bei den Kämpfen in der Bergregion, wo reiche Vorkommen an Uran, Gold und anderen Rohstoffen vermutet werden, wurden seit Mittwoch vergangener Woche Dutzende Soldaten getötet. Perus Generalstabschef Nicolas Hermoza sprach von 43 ecuadorianischen und sechs peruanischen Opfern. In der peruanischen Grenzstadt Tumbes haben am Donnerstag 5.000 Menschen für ein hartes Vorgehen gegen Ecuador demonstriert.

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