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Unterm Strich

„Go to your room“ ruft Mammi in Amerika, wenn du ein böser Schnuzzel warst, und entsprechend heißt der Film, den Quentin Tarantino, den wir hier wohl nicht mehr vorzustellen brauchen, gemeinsam mit Alexander Rockwell (der Mann von „In the Soup“), sowie Allison Anders (die nette Frau von „Gas Food Lodging“) und Robert Rodriguez („El Mariachi“) zusammen machen wollen. „Wir können noch viel zusammen machen“, haben die sich sicher gesagt und haben es einfach gemacht. Der Film spielt in der Sylvesternacht in einem Hotel, welches dem ChÛteau Marmont (das möchte ich mal von Tarantino ausgesprochen hören) nachempfunden ist, in dem eben jeder der vier seinen eigene Raum hat, verstehen Sie. Bei Allison sind Hexen, das kann ja nun überhaupt gar niemanden wundern, bei Rockwell streiten sie sich fotogen, und in Tarantinos penthouse suite sieht man vier Typen auf Sauftour, surprise, surprise. Wie man hört, endete gleich das erste Treffen der fabulous furry freak brothers damit, daß sie sich stundenlang über den Namen des Hotelpagen stritten, den man in den Zwischeneinstellungen durch die Gänge hopsen sehen soll, hihi. Rockwell, der Doofkopp wollte, daß er Benny heißt. Tarantino war für Larry. Allison war der Name einigermaßen schnurz, weil der Mann in ihrem Zimmer nur eine kleine Portion sugar in her bowl tun sollte; dabei sind bekanntlich Namen mehr Schall als Rauch, wenn Sie verstehen, was ich Ihnen an diesem Prä-Berlinale Morgen so alles sagen will. Rodriguez übrigens, nicht faul, fand den Streit so apart, daß er eben den filmte. Die Dreharbeiten kamen dann nicht so recht in Gang, weil Tarantino insgesamt 600 Interviews zu „Pulp Fiction“ gegeben hat.

Anläßlich der 45. Internationalen Filmfestspiele Berlin vergibt die Grundkreditbank den Wolfgang- Staudte-Filmpreis, der für einen im Programm des Internationalen Forums des Jungen Films gezeigten Beitrag bestimmt ist. Er wird einem Filmemacher zugesprochen, der seinen ersten oder zweiten Dokumentar- oder Spielfilm oder eine hervorragende Arbeit auf dem Gebiet des Experimentalfilms gemacht hat. Bisher bekamen den Staudte-Preis Sergej Bodrow für „Die Freiheit ist ein Paradies“ und Nick Gomez für „Laws of Gravity“.

In diesem Jahr gehören der Jury Naum Kleemann, ein hochgradig charmanter Filmhistoriker aus Moskau, Ulrike Ottinger aus Berlin und Kanako Hayashi von der Kawakita Memorial Foundation in Tokio an.

Machen Sie sich keine Gedanken, wenn man Sie aus Kinos hinauswirft. Steven Spielberg ist es nicht viel besser gegangen. Er flog nämlich, das wollen Sie doch jetzt sicher genau wissen, aus „Ben Hur“ als er klein war, weil er geschwatzt hat. Dies hat Spielberg einigen Jugendlichen von der Oaklands Castlemont Highschool erzählt, die in die Zeitungen geraten waren, weil sie bei „Schindlers Liste“ gelacht hatten.

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