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Bremen ist bei Subventionen spitze

■ Bilanz der Wirtschaftsförderer

Bis zu 28 Prozent seiner Investitionssumme kann ein Unternehmen in Bremen als Subvention bekommen, „im westdeutschen Raum liegt Bremen hiermit an der Spitzenposition bei der Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen“, lobte die Bremische Wirtschaftsförderung-Gesellschaft (WfG) gestern ihre Erfolge. Das gilt allerdings nur für mittlere oder Kleinunternehmen, die in den Gebieten der GRW-Förderung liegen und alle Möglichkeiten des bremischen „Landesinvestitionsprogramms“ (LIP) ausschöpfen - Zuschläge für ökologische Kriterien und Frauenförderung eingeschlossen. Insgesamt wurden seit Beginn dieses Programms im September 1994 20 Anträge über ein Investitionsvolumen von 18 Millionen bewilligt, ca. 100 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden.

1994 hat die WfG ca. 22 Hektar Gewerbefläche an Unternehmen vermittelt, die dort Investitionen über 43 Mio. planen und, so die WfG, dadurch ca. 1000 Arbeitsplätze „sichern“. 1993 lag die Gewerbeflächenvergabe bei nur 8,3 Hektar, die Investitionssumme immerhin bei 37 Mio und die Zahl der „gesicherten“ Arbeitsplätze bei 701.

Diese Zahlen erlauben aber nicht den Schluß, daß die Wirtschaftsförderung 1993 effektiver und 1994 eher verschwenderisch war. 80 Prozent der Wirtschaftsförderung beziehen sich auf Firmen, die schon am Ort sind - und eventuell durch eine Investition nur Arbeitsplätze wegrationalisieren wollen. Die Wirtschafts-Kennzahlen von 1994 sind im Vergleich zu dem Krisen-Jahr 1993 positiv - nicht aber im Hinblick auf den Arbeitsmarkt. Wirtschaftsförderer Matys erklärt sich das mit dem bremischen Branchen-Mix: Der Wachstumsbereich Dienstleistung, in dem auch mal schnell Leute eingestellt werden, , ist in Bremen schwach vertreten. Der industrielle Sektor mit hohen Investitionen und hohem Rationalisierungspotential ist im Großstädte-Vergleich noch überproportional. K.W.

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