: Späte Weißglut
■ Halbfinal-Hinspiel im Korac-Cup: Alba Berlin – CB Cáceres 93:70
Berlin (taz) – „Wenn wir das Halbfinale überstehen, gewinnen wir den Korac“, hatte José Maria Bermejo vor dem Hinspiel bei Alba Berlin gesagt, danach war der Optimismus aus dem Gesicht des Präsidenten von CB Cáceres verschwunden. Vor 4.000 Zuschauern hatte der Provinzklub aus der kargen Extremadura beim 70:93 lediglich demonstriert, warum das Team in Spaniens Liga auf dem 16. Platz liegt, aber nicht, warum es im Europacup sämtliche Heimspiele gewonnen hat, und als Zugabe in Athen gegen Nikas Peristeri sowie bei Stefanel Mailand, das im Halbfinale jetzt bei Pau-Orthez mit 82:76 siegte.
Ohne seinen Superstar, den im Europacup nicht spielberechtigten Russen Sergej Bazarewitsch, der nach einer glücklosen Stippvisite bei den Atlanta Hawks im Januar verpflichtet wurde, und ohne den verletzten Nationalspieler Jordi Soler, bot Cáceres eine schwache Leistung. Kaum Distanzwürfe, sehr niedrige Trefferquote, und unter dem Korb waren die Berliner Teoman Alibegovic und Gunther Behnke haushoch überlegen, auch wenn dem Amerikaner Rod Sellers einige spektakuläre Blocks und 18 Punkte gelangen.
Ganz anders die Alba-Spieler, die eine solide Partie mit aufmerksamer Deckung, raffinierten Anspielen, variablen Spielzügen und etlichen Drei-Punkte-Würfen durch Alibegovic (24 Punkte), Sascha Obradovic (23) und Henrik Rödl (22) absolvierten. Zwei Minuten vor Schluß hatten sie sogar mit 32 Punkten geführt, ein Vorsprung, der noch auf 23 schmolz, was Trainer Svetislav Pesic schier zur Weißglut trieb. Solche Rückstände, das weiß Pesic sehr wohl, hat CB Cáceres in eigener Halle schon oft aufgeholt. Der Basketballklub, der vor vier Jahren noch in der dritten Liga spielte, ist der Stolz der ganzen Region und wird bei jedem Spiel von 5.500 Fans frenetisch angefeuert. Das bekam zuletzt im Viertelfinale Illy Triest zu spüren. Die Italiener wurden mit einer 118:96-Packung heimgeschickt. Matti
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen