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Karen-Rebellen flüchten

■ Birmas Regierungssoldaten nehmen Stützpunkt ein

Maesot/Thailand (AP/taz) – Birmas Opposition hat einen weiteren schweren Schlag erlitten: Die Soldaten der Militärjunta in Rangun haben die Rebellen des Karen- Volkes gestern aus ihrem letzten größeren Stützpunkt vertrieben. Die Karen National Union (KNU) berichtete gestern in Bangkok, ihre Kämpfer hätten das Lager Kawmoora, etwa 430 Kilometer nördlich von Bangkok, nach zweimonatiger Belagerung durch die Regierungstruppen verlassen. Die KNU beschuldigte die Militärjunta, bei der Offensive auch Gas einsetzt zu haben, das einige Kämpfer bewußtlos gemacht und zu Atembeschwerden geführt habe. Seit Beginn der birmesischen Großoffensive im Januar sind bis zu 70.000 Angehörige der Karen über den Moei-Fluß nach Thailand geflohen.

Die Karen kämpfen bereits seit 1948 für ihre Autonomie von Rangun. Ihre Vertreter erklärten, sie würden den Guerillakrieg weiterführen. Erst im vergangenen Monat hatten die Karen Manerplaw verlassen, das 22 Jahre lang als „Hauptstadt“ ihres befreiten Gebietes diente und nach der Niederschlagung der Demokratiebewegung von 1988/89 auch der demokratischen Opposition aus Rangun Schutz geboten hatte. Die Junta hatte in den vergangenen Jahren bereits mehrere andere Guerilla-Gruppen aufgerieben und bewogen, die Waffen niederzulegen. Dafür dürfen sie im „Goldenen Dreieck“ zwischen Birma, Thailand und Laos weiter Opium anbauen und verkaufen.

Birmas Generäle sitzen fest im Sattel: Neben ihren militärischen Erfolgen gegen die aufständischen Minderheiten und erfolgreicher Zersplitterung der zivilen Opposition können sie auf beste Zusammenarbeit mit ihren asiatischen Nachbarn bauen. Erst in den letzten Tagen haben die Junta und die große japanische Handelsfirma Marubeni ein Abkommen unterzeichnet, nach dem die Japaner bei der Entwicklung der birmesischen Infrastruktur und Wirtschaft helfen wollen. li

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