: Giftmüll unter Tage
■ Niedersachsen gegen wilde Deponien
Hannover (taz) – Der unkontrollierten Einlagerung von Giftmüll in ausgedienten Bergwerken will jetzt die niedersächsische Umweltministerin Monika Griefahn ein Ende bereiten. Zumindest für die norddeutschen Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern will Griefahn diesen „Rückschritt um Jahrzenhnte in der Abfallpolitik“ nun stoppen. In der nächsten Woche soll sich die Umweltministerkonferenz Norddeutschland dazu verpflichten, künftig ihre entsprechenden Sonderabfälle nicht mehr an Bergwerksbetreiber abzugeben, sondern in der Regel in einer neuen niedersächsischen Untertagedeponie einzulagern, fordert sie.
Nach Angaben von Griefahn verschwinden in ausgedienten Bergwerken in der gesamten Bundesrepublik jährlich etwa zwei Millionen Tonnen „Bergversatz“, wovon ein Großteil aus besonders überwachungsbedürftigen Abfällen besteht. Bergbauunternehmen vor allem in den Kohle- und Salzrevieren würden zunehmend Sonderabfälle als Bergversatz verwenden, für deren Abnahme sie auf dem Markt oft noch zusätzlich Geld erhielten. Bei dieser Art von Giftmüllagerung unter Tage würde weder die Umweltverträglichkeit geprüft noch würden mögliche Folgeschäden für Boden und Grundwasser berücksichtigt. ü.o.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen