Unterm Strich

La Stone ist ein „mysterious stranger“, der eben in eine Stadt einreitet, also so eine Art Clint Eastwood, (der hatte ja auch nie genügend Unterhosen). Die Menschen, die in dieser Stadt wohnen, sind recht bös und gemein, sie trinken Schnaps, haben Weiber und schießen sich die Leibchen kaputt, und Mutter kann's dann wieder flicken. Man hat Sam Raimi etwa 30 Millionen Dollar gegeben, und dafür hat er dann Gene Hackman, Russell Crowe und was der schönen Namen mehr sind eingekauft. Es wird niemanden überraschen, zu hören, daß Frau Stone vom Basic-Instinct- Image weg will, weg mit dem Beaver Shot, her mit dem Unschuldspinsel, und deshalb hier nun das „rough, haggard cowgirl“. „Es gab noch nie einen Western mit einem Mädel als Pistolero, die nicht irgendein doofes Kleid anhatte oder eine riesige Frisur“, möchte die Stone sagen und trägt entsprechend artige Jeans-Hemdchen mit gewissen nostalgischen Rosettchen drauf (o Rosetta, are you betta). „Wenn Sam diesen Film nicht gemacht hätte“, sagt sie in ihrer typisch rauhen Stimme, die auch irgendwie kein Höschen trägt, „dann hätte ich diesen Film nicht gemacht, weil Western ja wirklich mit ,Unforgiven‘ auf dem Höhepunkt angelangt waren, und ich wollte auf gar keinen Fall in diese klassische Richtung zurück.“ Auf gar keinen Fall, meine Damen und Herren.

Erste Neuigkeiten von der Mega-Show Moskau- Berlin, die im Herbst im Gropius-Bau der Hauptstadt passieren wird. Dort wird es nun also, wenn der Herr uns gnädig ist, dazu kommen, daß Jewgeni Jewtuschenko mit Harald Juhnke zusammentrifft, Lew Kopelew wird die Sache eröffnen, und es wird, wie gesagt, eine Menge Filme, Lesungen, Theaterstücke und dergleichen geben. Immerhin lebten 1924 300.000 Russen in Berlinowitsch, darunter Ilja Ehrenburg, Maxim Gorki, Boris Pasternak oder Wladimir Majakowski. In den Ausstellungen sind Leihgaben aus dem Puschkin-Museum zu sehen, mit dem die Kirschen zur Zeit ja nicht so gut zu essen sind, und es wird auch allerhand Unbekanntes zutage gefördert. Der Leiter der Festspiele, Ulrich Eckhardt, bittet um Hilfe von außen, wenn die Festwochen überleben sollen.

Die Wettbewerbsentscheidung über die künstlerische Gestaltung des geplanten Holocaust-Denkmals in Berlin soll am 16. März fallen. Dies teilte die „Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ am Dienstag in Berlin mit. An der Spitze der Jury steht Walter Jens, Präsident der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. Der Entwurf für das voraussichtlich fünfzehn Millionen Mark teure Holocaust-Denkmal in der Nähe des Brandenburger Tores war im Mai vergangenen Jahres zum Wettbewerb ausgeschrieben worden.

Das Jüdisch-Historische Institut in Warschau erhält vom Goethe-Institut eine Sammlung wichtiger deutscher Filme über den Holocaust.