piwik no script img

Als aus Saulus Paulus wurde

■ Morgen: Chor St.Ansgarii mit „Paulus“ von Felix Mendelsohn Bartholdy

Als Felix Mendelssohn Bartholdy 1829 die fast verloren gegangene „Matthäus-Passion“ von Johann Sebastian Bach wiederentdeckte und aufführte, konnte noch niemand ahnen, daß dieses Konzert als erste Erscheinung des Historismus Auswirkungen auf das ganze Jahrhundert haben würde: auf das Konzertwesen vor allem und auf die Ästhetik selbst. Mendelssohns „Paulus“, 1834-36 entstanden, ist ohne die „Matthäus-Passion“ nicht denkbar, was Hector Berlioz zu der spitzen Bemerkung veranlaßte: „Nur liebt er immer noch die Toten ein bißchen zu viel“. Die dramatische Geschichte von der Bekehrung des Saulus aus der Apostelgeschichte provozierte bei ihrer Uraufführung eine „unbeschreibliche Wirkung und Begeisterung“, der Siegeszug des Werkes hat mit Ausnahme der Nazidiktatur keine Unterbrechung gehabt.

Ute Schalz-Laurenze

Sonntag abend um18 Uhr ist es zu hören in der Kirche St. Ansgarii mit der Capella Classica unter der Leitung von Wolfgang Mielke.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen