: Unterm Strich
Wie berichtet, hatte sich der Franzose ja intensivst um Fernsehquoten zum Schutze des europäischen Films stark gemacht. Zu unserer Überraschung war er damit in Brüssel nicht auf taube Bauern gestoßen, sondern im Gegenteil mit Hallo! und Igitt! abgesegnet worden. Der Vorschlag war, die bisherige Regelung, nach der mindestens 51 Prozent der ausgestrahlten Beiträge aus Europa kommen müssen, wenn es „praktikabel“ ist. Dieses letzte kleine Schlupfloch, das sich zu einem rechten Bermuda-Dreieck ausgewachsen hatte, wird nun verstopft. Das einzige, was nun den Freunden amerikanischer Seifenware noch bleibt, ist die Regelung, daß die Quotenchose nur für zehn Jahre gilt. Außerdem hat der Leiter der audiovisuellen Kommission, Marcelino Oreja, festgelegt, daß Multimedia-Service aus dem Gesetz ausgeklammert bleibt beziehungsweise, daß diese Kanäle nur 25 Prozent europäische Produktionen verwenden müssen. Wie das Branchenblatt Variety vermerkt, wird die Verschärfung der Quoten interessanterweise gar keinen allzu heftigen Effekt für die Anzahl der amerikanischen Produktionen haben. Man muß allerdings wissen, daß ein Beschluß der Kommission noch nicht so rasend viel heißt, denn „es dauert mindestens ein Jahr, bis es von der Europäischen Union besiegelt wird“. Aber olle Deutschland mußte natürlich wieder aus der Reihe tanzen. Das Bundesverfassungsgericht hat nämlich gefunden, daß es nicht schön war von der Bundesregierung, der Direktive „Fernsehen ohne Grenzen“ überhaupt zuzustimmen, das hätten sie nicht gedurft, weil es doch Sache der Länder ist. Es gibt eine Koalition von neun Staaten, die gegen die Quoten sind, allen voran – hätten Sie's geahnt, Bavaria, und die nun Druck auf Bonn ausüben wollen, sich gegen Quoten und so weiter auf die Hinterbeine zu stellen.
Arnold Schwarzenegger, nicht faul, hat auch was zu dem Thema beizusteuern. „Diese Quoten“, so schäumte er unlängst aus Augen, Mund und Schnozzel auf einem Expertentreffen (wie ist er da hingekommen?), „haben nur die Funktion, die Mittelmäßigkeit des europäischen Kinos zu verschleiern. Man gaukelt den Leuten vor, man wolle ihre Kultur schützen, und setzt sich einfach darüber hinweg, daß die Zuschauer großes Interesse am amerikanischen Kino haben.“ Ja, das ist gemein. Europäische Filme haben nach Schwarzenegger beim
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