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Die Bremer Kinotaz... ...alle Filme, alle Termine

101 Dalmatiner USA 1960, R: Wolfgang Reithermeier

Dieser Zeichentrickfilm aus den Disney-Studios lief früher unter dem Titel „Pongo und Perdita“ in den deutschen Kinos. Hunde befreien darin 99 Dalmatinerwelpen aus dem Schloß einer hexenhaften Frau. Viele süße, vermenschlichte Viecher sind garantiert. Ufa-Palast, UT-Kinocenter

8 1/2 Italien 1963, R: Federico Fellini, D; Marcello Mastroianni, Claudia Cardinale

„8 1/2“ bekam viele Preise, wurde mit Themen und Erzähltechniken von Joyce, Proust, Pirandello, Moravia, Bergman und Resnais verglichen. Man bejubelte ihn als „Fellinis Göttliche Komödie“ und beklagte ihn als „Masturbation eines Genies“. Verglichen mit Wilders „Sunset Boulevard“, Truffauts „Amerikanische Nacht“ oder Wenders' „Stand der Dinge“ aber bleibt dieser Film die schönste, die grandioseste aller gefilmten Regisseurbeichten.“ (Wolf Donner) Kino 46

Amphitryon - Aus den Wolken kommt das Glück Deutschland 1935, R: Reinhold Schünzel, D: Willy Fritsch, Käthe Gold, Adele Sandrock

„Ufa-Musical Version der Kleist-Komödie um den Göttervater Zeus auf Abwegen im griechischen Theben. Zwar mit allen Klischees von Boulevardstück und Operette behaftet, doch insgesamt eine respektlos-ironische Komödie, der - dank Schünzels listiger Regie - manche Seitenhiebe auf Autoritäten und Militarismus gelingen. Und das 1935 !“ (Rororo Filmlexikon) Schauburg

Anekdote aus dem letzten preußischen Kriege Deutschland 1994, R: Zoltan Spirandelli

Ein neuer Kurzfilm von Spirandelli, der vor einigen Jahren die Zuschauer im Kino „Der Hahn ist los“ im Kanon singen ließ. Jetzt hat er eine Kurzgeschichte von Kleist als Stummfilm auf Breitwand inszeniert, und ein Erzähler liest live im Kino den Originaltext synchron zu den Bildern. Schauburg

Arrebato Spanien 1979, R: Ivan Zulueta, D: Eusebio Poncela

Der Film wird in der Originalfassung ohne Untertitel im Rahmen der Ausstellung „Madrid: Anos 80 - Imagenes de la Movida“ gezeigt. Schauburg

Die Austernprinzessin Deutschland 1919, R: Ernst Lubitsch, D: Ossi Oswalda, Harry Liedtke

„Der Stummfilm wurde für Lubitsch und Ossi Oswalda ein großer Erfolg. Er war zügig inszeniert, voller Einfälle, Tempo und Turbulenz. Einer der Höhepunkte ist ein „Jazzkonzert“, das auch ohne Musik hektischen Rhythmus vermittelt. Daneben gibt es amüsante, nuancierte Beobachtungen. Als Josef zum Beispiel in Quakers Haus warten muß, beginnt er, den verschlungnenen Mustern des Fußbodens nachzugehen. Dabei ergeben sich für ihn (und die Kamera) so komplizierte Abläufe, daß es Josef (und den Zuschauern) beinahe schwindlig wird.“ (Reclams Filmführer) Kino 46

Bad Company USA 1994, R: Damian Harris, D: Ellen Barkin, Laurence Fishburne

Thriller über einen ehemaligen CIA-Agenten, der seine Talente auf dem freien Markt anbietet und nun für die Industrie erpresst, besticht, entführt und intrigiert. Ufa-Stern, UT-Kinocenter

Before Sunrise USA 1994, R: Richard Linklater, D: Ethan Hawke, Julie Delphy

Ein amerikanischer Interrailer überredet im Zug eine Französin dazu, mit ihm in Wien auszusteigen, und dann verbringen sie in dieser Stadt eine Nacht. Mehr passiert nicht in diesem ganz leisen und unspektakulären Film, aber Regisseur Richard Linklater vermag es so gut, Stimmungen zu schaffen, und die Gespräche absolut natürlich klingen zu lassen, daß wir bald ohne jede Distanz mit den beiden durch den Prater schlendern. Atlantis

Der bewegte Mann BRD 1994, R: Sönke Wortmann, D: Til Schweiger, Katja Riemann, Joachim Krol

Eine auf zwei Comics von Ralf König basierende Komödie: „Wortmanns Film ist ein sympathischer Wechselbalg, in dem auch verschiedene Stilrichtungen aufeinandertreffen. Es gibt Reminiszenzen an das deutsche Kino der fünfziger Jahre und die New-Wave-Filme der Achtziger. Im Grunde ist „Der Bewegte Mann“ die Transformation eines Schwulencomics in ein Buddie Movie mit ein paar Beziehungsturbulenzen drumherum.“ (epd Film) UT-Kino

Bullets over Broadway USA 1994, R: Woody Allen, D: Dianne Wiest, John Cussack, Jennifer Tilly

„Lust und Liebe, Freundschaft und Fremdgehen, Sex und unerfüllte Sehnsüchte sind Woody Allens Lieblingsthemen. Doch in seinem 24. Film liefert er keinen bloßen Frontbericht vom Kampf der Geschlechter. Diesmal hat er sich das jüdisch geprägte Theatermilieu als Zielscheibe ausgesucht. Untermalt vom Jazz und Swing der 20er Jahre, karikiert er eitle Diven, wehleidige Dandys und selbsternannte Künstler. Gut, daß wenigstens ein paar Gangster echtes Leben in den Boheme-Zirkus bringen und sich ein Killer als wahrer Kreativer zeigt. Die üppige Ausstattung, die pointenreichen Wendungen der Geschichte und nicht zuletzt die Schauspieler machen den Film zum Vergnügen.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, Gondel und Casablanca

Cinema Paradiso Italien/Frankreich 1988, R: Guiseppe Tornatore, D: Philippe Noiret, Jaques Perrin

Der Film handelt von der großen Vergangenheit und dem schäbigen Niedergang eines Kleinstadtkinos, er erzählt von den Schicksalen des Kinopersonals und der Stammgäste und malt ein nostalgisches Portrait der Zeit, in der das Kino die wahre Piazza Grande eines Provinzörtchens war. „Cinema Paradiso“ ist kein Schmachtfetzen geworden, weil Tornatores Intelligenz und Präzision ihn sicher über den Abgrund des Kitsches balancieren läßt. So ist der Film ein Paradoxon: großes Kino, das zeigen will, daß es kein großes Kino mehr gibt. Gondel

Clerks USA 1994, R: Kevin Smith, D: Bian O'Halloran, Jeff Anderson / O.m.U.

„Clerks ist ganz im tristen Hier und Jetzt mit der Beobachtung kleinstädtischer Realiät beschäftigt, auch wenn diese, wie man so schön sagt „parodistisch überzeichnet“ wird. Das riecht nach Authenzität und endet in sympathischem Dilettantismus. Für „Clerks“, der einen Großteil seiner Faszination aus der unsauberen Oberfläche und der rüden Eleganz der Darstellung zieht, gilt der erste Kommentar von Regisseur Smiths Mutter: “Für diesen Müll hast duan die 27000 Dollar ausgegeben ?“ (taz) Cinema

Color of Night USA 1994, R. Richard Rush, D: Bruce Willis, Jane March

Bruce Willis als Psychologe - wer soll ihm das wohl abnehmen ? Diese Besetzung gegen den Typ ist so keck, daß sie fast schon wieder gut ist. Aber keine Angst: Willis ist in diesem Thriller nicht plötzlich zum intellektuellen Feingeist mutiert – stattdessen wird er bei der Suche nach dem Mörder in seiner Therapiegruppe des öfteren von ganz normalen sexuellen Gelüsten heimgesucht, und da fallen dann die Hüllen. Wie in den Zeiten des klingelnden Postmanns bei Nicholson und Jessica Lange fragen sich einige Zuschauer auch bei diesem Film wieder, wie weit Willis und Jane March in den gewissen Szenen denn nun wirklich gegangen sind. Und das Mondlicht auf den üppigen Schenkeln von Bruce Willis hat dann auch „die Farbe der Nacht.“ Ufa-Stern, Muwi-Filmkunst

Dumm und Dümmer USA 1994, R: Peter Farrelly, D: Jim Carrey, Jeff Daniels

„Zwei Blödiane tölpeln sich zweitausend Meilen durch die USA, um einen dubiosen Koffer im Skiparadies Aspen abzuliefern. Peter Farrellys Film, der in den USA bereits über 110 Mio. Dollar einspielte, steht in der Tradition von „Waynes World“ und bedient sich auch bei Klassikern wie Laurel & Hardy und den Marx Brothers - ohne diese Vorbilder allerdings je zu erreichen. Carrey und Daniels lassen kein Slapstick-Klischee und keine Plattheit aus - aber gerade das macht Spaß !“ (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter, UFA-Stern

Das Dschungelbuch USA 1994, R: Stephen Sommers, D: Jason Scott Lee, Sam Neill, John Cleese

„Realfilm -Version aus dem Hause Disney, die es schwer haben wird, sich gegen die Popularität des Zeichentrick-Kultklassikers durchzusetzten. Bereits 1942 hatten Zoltan Korda und Andre de Toth Rudyard Kiplings Romanvorlage zu einem farbenfrohen Realfilm verarbeitet. Den Charme dieser Vorgänger hat Stephen Sommmers Version nicht. Immerhin fing er einige „Ach-wie-niedlich“-Szenen ein, bei denen Mensch und Tier sich vortrefflich ergänzen.“ (TV-Spielfilm) City und Ufa-Stern

Enthüllung USA 1994, R: Barry Levinson, D: Michael Douglas, Demi Moore

„Der Film bewegt sich haarscharf am Rande konservativer Klischees. Zwar zieht ausgerechnet eine Frau als Bösewicht den schwarzen Peter, während der in Versuchung geführte Familienvater achtbar seinen Mann steht, aber zugleich demonstriert „Enthüllung“ eindrucksvoll, daß der Griff an die Genitalien nur ein weiterer Mosaikstein im betriebsinternen Machtspiel ist.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Stern

Forrest Gump USA 1994 R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Sally Field

Als eine Mischung aus Zelig, dem braven Soldaten Schweijk und Dostojewskis „Idiot“ sieht man Tom Hanks neben John Lennon, Senator Wallace und den Präsidenten Kennedy, Johnson und Nixon. Irgendwie ist er auch für die Hüftschwünge von Elvis, Watergate und einen Kult verantwortlich. Ein komisches und sehr smartes Epos über einen typischen amerikanischen Helden. City, Cinema: O.m.U.

Die Geschichte der Nana S. Frankreich 1962, R: Jean-Luc Godard, D: Anna Karina, Saddy Rebbot

„In diesem komplexen und fesselnden Netzwerk wird uns ein Überfluß an witzigen Einfällen und viele unnachahmlich berührende Vignetten geboten. Karina fühlt sich offensichtlich heimischer vor der Kamera als in ihren früheren Filmen, und Godard hat zu diesem Zeitpunkt eindeutig gelernt, wie er das Beste aus ihr herausholen kann. „Vivre Sa Vie“ zeigt eine interessante Mischung aus den Facetten, die Godard spezieller in seinen früheren Filmen untersucht hatte: das Spiel mit dem Genre aus „Atemlos“, die Politik aus „Der kleine Soldat“ und die Experimente mit der Erzählform aus „Eine Frau ist eine Frau“.“ (Baseline) Kino 46

Die Geschichte vom kleinen Muck DDR 1953, R: Wolfgang Staudte

Staudtes Adaption des Märchens von Wilhelm Hauff brach mit der deutschen Tradition der kindertümelnd innigen Märchenfilme: Optische Phantasie verbindet sich mit humanistischer Tendenz. Der Film begründete die nachdrücklich geförderte Kinderfilm-Produktion der DDR. Kino 46

Das Geschlecht der Sterne Kanada 1993, R: Paule Baillargeon, D: Denis Mercier, Marianne Coquelicot

„Man könnte dem Film vorwerfen, mit dem Thema Transsexualität allzu oberflächlich und leichthin umzugehen. Doch er ist eben dies nicht: ein Problemfilm über einen transsexuellen Vater. Erzählt wird vielmehr eine Liebesgeschichte zwischen einem Vater und einer Tochter, und das dieser transsexuell ist, gehört zur Geschichte, ist aber so wenig „ihr Thema“, wie es eine zu vernachläßigende Nebensache wäre. Marianne Coquelicot-Mercier ist eine wunderbare spröde charmante Tochter. Und der Film ist eines der eigenwilligsten und anrührensten Mädchenportraits, das in letzter Zeit im Kino zu sehen war.“ (epd-Film) Cinema

Highlander 3 USA 1994, R: Andrew Morahan, D: Christopher Lambert, Mario Van Peebles

„Den Mann bringt so leicht nichts um. Sofern ihm kein mißliebiger Gegner den Kopf abtrennt, kann sich der Highlander bis in alle Ewigkeit an seiner Unsterblichkeit erfreuen. Und das erscheint nach dem dritten Teil wie eine echte Drohung, denn eine weitere Fortsetzung der Film-Saga würde selbst der nachsichtigste Fan kaum überstehen. Die Abenteuer des Connor MacLeod sind zum puren Trash-Kino verkommen. Bis zum spannungsarmen Show-down vergehen quälend lange Minuten, die Regisseur Morahan verzweifelt mit Rückblenden aus dem ersten „Highlander“ zu füllen versucht. Wie hieß es doch da gleich ganz richtig ? „Es kann nur einen geben“ - eben.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Stern

Das Hochzeitsbankett Taiwan/USA 1993, R: Ang Lee, D: Winston Chao, May Chin

„Keine Komödie, nix Multikulti, wenig schwul: „Das Hochzeitsbankett“ ist ein ausgespochener Hetero-Film. Als solcher ist er schneidend. Ang Lee inszeniert den „schönsten Tag“ als ein an Terrorismus grenzendes Ritual der Fortpflanzungsgesellschaft. Kaum ein Film hat deren Gewalt so unbarmherzig realistisch und scheinbar dokumentarisch vorgeführt: der Spielfilm als ethnologischer Blick auf die Gesellschaft, aus der er kommt. Die kollektive Gewalt gegenüber dem fassungslosen Paar erzwingt schließlich das gewünschte Resultat: endlich allein gelassen, finden die beiden nur noch beieinander Trost und vollziehen den Akt aus purer Verzweiflung. Wieder ist eine Ehe vollzogen.“ (Frankfurter Rundschau) Gondel

Ich, die Unwürdigste von allen Argentinien, R:Maria Luisea Bemberg /Originallfassung mit Untertiteln

Nach dem Buch „Sor Juana Ines de la Cruz“ von Octavio Paz. Die Geschichte der als „zehnten Muse“ bekannten Juanna Ines de la Cruz, die sich im Mexiko der Kolonialzeit unter Herrschaft der Spanischen Krone und der Katholischen Kirche ins Kloster zurückzieht, weil sie darin die einzige Möglichkeit erkennt, ihre intellektuellen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Kino 46

Interview with a Vampire USA 1994, R: Neil Jordan, D: Tom Cruise, Christian Slater / Originalfassung

„Das ganze erinnert in seiner weichgezeichneten Weichhaarigkeit an das Mädchenpensionatsgeschmuse in „Bilitis“. Junge Männer gehen zwischen Pappeln spazieren, reden allerlei verliebten Unsinn und Wölfe heulen in der Nacht. Der Weltschmerz, sonst Wesenszug jeder fremden Kultur, schlägt in juvenile Schwatzkultur um. Tote reden vom Existenzialismus: forever grunge. Cruise, Pitt, Slater spielen eine zum Mainstream gewordene, todestriebige Jugendkultur nach, die sich auch in historischer Kulisse nur noch selber abbilden kann.“ (taz) Kino 46

I. Q. - Liebe ist relativ USA 1994, R: Fred Schepsi, D: Walter Matthau, Meg Ryan, Tim Robbins

Eine nette romantische Komödie, in der Walter Mattau als Albert Einstein den Kuppler spielt, der den netten Automechaniker Tim Robbins und die unsichere Akademikerin Meg Ryan zusammenbringt. Ganz auf Komik und Gefühle ausgelegt, erzählt uns dieser Film nichts über das Leben des Physikers im amerikanischen Exil - Einstein ist hier völlig auf die Ikone reduziert: auf das Genie mit den vielen Haaren - den netten Onkel, der so gerne die Zunge herausstreckte.“ UFa-Palast, UT-Kinocenter

Japaner sind die besseren Liebhaber BRD 1994, R: Philipp Weinges, D: Thomas Heinze, Katharina Müller-Elmau

„Die Geschichte könnte, im Relief betrachtet, eine screwball comedy im Yuppie -Milieu der 90er Jahre sein: eine Parabel, wie Sex, Geld und Gefühle verrechnet werden. Aber zur Komödie fehlt es an allem: den Schauspielern die Führung, dem Drehbuch der Rhythmus, den Dialogen der Schliff. Jeder Blick ein Ausrufungszeichen, keine Ironie, keine Schwingungen, reine Redundanz. Thomas Heinze verfolgt das Geschehen mit stereotypem Staunen. So dumm hat er noch in keinem Film ausgesehen. Das ist nicht seine Schuld.“ (epd-Film) Casablanca, City

Kaffee, Milch und Zucker USA 1995, R: Herbert Ross, D: Whoopi Goldberg, Drew Barrymore, Mary-Louise Parker

Unser Karikaturist Til Mette hat den Film schon zuhause in New York gesehen, und er lobt dieses feministische Roadmovie auf das Entschiedenste. Er hofft nur, daß die Synchronisation nicht den ganzen Spaß verdirbt, denn die Übersetzung des Originaltitels „Boys on the Side“ läßt schon Schlimmes vermuten. Außerdem rät er, nichts in diesem Film für bare Münze zu nehmen, denn alles daran ist dermaßen extrem politisch korrekt, daß es schon verdächtig nach Persiflage riecht: Der Film ist so PC, daß er schon wieder gut ist. Filmstudio

Konsequent inkonsequent - Der Maler Franz Radziwill Bremen 1995, R: Gerburg Rhode-Dahl, Konstanze Radziwill

„Franz Radziwill lebte 25 Jahre lang in Bremen, später in einem kleinen Bade- und Künstlerort Dangast. Die Bilder und das Leben Radziwills sind voller Widersprüche und doch immer wieder konsequent. Der Film dokumentiert Aspekte der sperrigen Biografie und seiner Malerei des magischen Realismus als eine Montage aus seinen Bildern, der Landschaft, den Erinnerungen der Tochter Konstanze Radziwill und von Menschen, die ihm nah waren.“ (Produktionsnotizen) Kino 46

Laberinto de pasiones Spanien 1982, R: Pedro Almodovar, D: Antonio Banderas

Dieses Frühwerk von Almodovar wird in der Originallfassung ohne Untertitel im Rahmen der Ausstellung „Madrid Anos 80 - Imagenes de la Movida“ gezeigt. Schauburg

Legenden der Leidenschaft USA 1994, R: Edward Zwick, D: Brad Pitt, Anthony Hopkins

Wenn man aus diesem Film all die Abschiedsszenen und Begrüßungen mit Sätzen wie „Ich werde ewig auf Dich warten“ oder „Endlich bist du wieder da“ herausgeschnitten hätte, wäre von den 133 Minuten gerade ein knappes Stündchen übriggeblieben, und das wäre dann vielleicht noch halbwegs erträglich gewesen. Europa

Liebe und andere Grausamkeiten Kanada 1993, R: Denys Arcand, D: Thomas Gibson, Ruth Marshall

„Der schöne David steht im Mittelpunkt einer Gruppe von sieben Personen von siebzehn bis Ende zwanzig irgendwo in einer nordamerikanischen Metropole, ohne Familie, ohne Sozialstruktur, ohne feste Arbeit. Diese Post-Yuppie-Generation ist eine „lost generation“, Heimatlose, Umherirrende, sie teilen in gewissem Sinne das Lebensgefühl der Jugend aus den sechziger Jahren, aber sie sind keine Vatermörder, sie sind unpolitisch, orientierungslos, auf Selbstzerstörung aus. Wer Arcand kennt und schätzt, wird von den flachen Charakteren, einer gewissen Eindimensionalität enttäuscht sein. Arcand hat ein Theaterstück für die Leinwand eingerichtet, mehr nicht. Er ist Regisseur, nicht Autor, er bleibt bei der Guckkastenperspektive des Theaters, er schafft trotz Außenaufnahmen keinen filmischen Erlebnis- und Bedeutungsraum.“ (epd-Film) Casablanca

Michel in der Suppenschüssel Schweden 1971, R:Olle Hellbom, D:Jan Ohlsson

Leicht inszenierter lustiger Film über Kindheitserlebnisse und -streiche deskleinen Michel. Der Regisseur der ersten Pippi Langstrumpf-Filme durfte auch mal einen Film über einen frechen Jungen drehen. Das Buch stammt natürlich von Astrid Lindgren. Schauburg

Nell USA 1994, R: Michael Apted, D: Jodie Foster, Liam Neeson

„Nichts begeistert Schauspieler mehr als eine Rolle, die den Oscar-Juroren die Tränen in die Augen treibt. Mit der Titelrolle in Michael Apteds Film „Nell“ hat Jodie Foster gute Chancen, die begehrte Trophäe erneut in Empfang nehmen zu dürfen. Denn der Part des Naturkindes, das in einer einsam gelegenen Holzhütte in den Wäldern North Carolinas aufwächst, ist genau das, was die Academy-Mitglieder schätzen: wie schon Dustin Hoffman in „Rain Man“ oder Holly Hunter in „Das Piano“ ist auch die sensible Natur-Nymphe in ihrer Artikulation behindert, was der Hauptdarstellerin die Möglichkeit verschafft, sich mit expressiver Gestik und anrührendem Mienenspiel zu verständigen.“ (TV-Spielfilm) City, Ufa-Palast und UT-Kino /UFA-Palast Originalfassung

Nightwatch – Nachtwache Dänemark 1994, R: Ole Bornedal, D: Nikolaj Waldau, Kim Bodia

„Jurastudent Martin arbeitet als Nachtwächter in der Krankenhaus-Pathologie. Hier hofft er, genügend Zeit fürs Bücherstudium zu finden. Doch der schaurige Ort läßt den armen Kerl schon bald an seinem Verstand zweifeln. Und dann schlägt wieder der langgesuchte Ritualmörder zu. Mit ausgeprägtem Gefühl für Stimmungen nutzt Bornedal die unheimliche Aura der einsamen Krankenhausflure. Alfred Hitchcock hätte seine Freude gehabt.“ (TV-Spielfilm) Atelier

Outbreak USA 1995, R: Wolfgang Petersen, D: Dustin Hoffman, Donald Sutherland

Im Kino niest einer - in einer Trickfilmsequenz sieht man die Viren durch den Saal schießen und einige Filmminuten später sind alle Zuschauer sterbenskrank! So dicht ist selten ein Regisseur dem Kinopublikum mit dem Schrecken auf den Pelz gerückt. In Wolfgang Petersens neuem Thriller über aus der Kontrolle geratene biologische Kampfstoffe kann man es wirklich mit der Angst bekommen, denn nichts, was er zeigt, wirkt besonders fantastisch oder unrealistisch. Die Story könnte morgen genauso in der Zeitung stehen. Anders als bei Petersens Erfolgsfilm „In the Line of Fire“ ist hier das Szenario wichtiger als die einzelnen Szenen, und manchmal artet der Film in eine von Hollywoods Materialschlachten aus. Dustin Hoffman ist glaubhaft und sympathisch gegen seinen Typ besetzt als heldenhafter Seuchenarzt, aber viel interessanter ist, daß ausgerechnet Donald Sutherland, einer der berühmtesten Filmrebellen der Gegenkultur, hier einen erzreaktionären Militaristen spielt, der ohne mit der Wimper zu zucken eine amerikanische Kleinstadt bombardieren läßt. UT-Kino, Ufa-Palast

Pepi, Luci, Bom y otras chicas del monton Spanien 1980, R: Pedro Almodovar

Dieses Frühwerk von Almodovar wird in der Originallfassung ohne Untertitel im Rahmen der Ausstellung „Madrid Anos 80 - Imagenes de la Movida“ gezeigt. Schauburg

Pipi geht von Bord BRD/Schweden 1969, R: Olle Hellbom, D: Inger Nilsson

Der zweite Film über Astrid Lindgrens superstarke Göre, die von Inger Nilsson so perfekt verkörpert wurde, daß diese die Rolle nie wieder los wurde. Heute ist sie eine über dreißig Jahre alte Schauspielerin, aber alle Welt kennt sie nur als die Frau, die Pippi Langstrumpf war. Eine traurige Pointe der kunterbunten Saga. Atlantis

Pippi in Taka-Tuka-Land BRD/Schweden 1969, R: Olle Hellbom, D: Inger Nilson

Der dritte Film der Serie mit der frechen Heldin von Astrid Lindgren, die mit dieser Figur vielleicht mehr für die antiautoritäre Erziehung erreicht hat, als all die Kindergruppen in den 60ern zusammengenommen. City Pulp Fiction R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, John Travolta, Harvey Keitel

„Das Bild einer verkommenen, brutalen Welt, das hier mit großem Nachdruck aufgebaut wird, fällt freilich bei näherer Betrachtung in sich zusammen. Weil für die meisten Beteiligten – ob sie es verdient haben oder nicht – alles noch einmal glimpflich ausgeht, läuft der Furor ins Leere.“ (epd) Ufa-Stern und UT-Kino

Pret-A-Porter USA 1994, R: Robert Altman, D: Sophia Loren, Marcello Mastroianni, Tim Robbins

„Zentrum des Geschehens ist natürlich Paris, denn in der französischen Hauptstadt finden alljährlich die Pret-a-Porter-Schauen statt. Altmann nutzt diese an Aufgeblasenheit kaum zu überbietenden Zusammentreffen und drehte vor Ort eine aberwitzigr Geschichten-Collage mit über 30 tragenden Rollen (und Stars), die über Intrigen und Sehnsüchte miteinander verwoben sind. Altmann bricht mit dem schönen Schein, indem er den Blick hinter die Kulissen ermöglicht, auf Eitelkeit, Geltungssucht und vor allem Profitgier.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, Ufa-Palast

Rennschwein Rudi Rüssel Deutschland 1994,R: Peter Timm, D: Ulrich Mühe, Iris Berben, Karl Liefen

„Zuppi Gützkow, ganze neun Jahre alt, gewinnt den Hauptpreis auf dem Feuerwehrfest: ein quitschfideles Ferkel. Rudi Rüssel, wie die Kinder den rosa Vierbeiner getauft haben, ist schließlich der Grund dafür, daß die Familie die Wohnung verliert. Aber natürlich wäre dies keine Familienkomödie, wenn sich nicht alles in rosa Wohlgefallen auflösen würde. Regisseur Peter Timm (Go, Trabi, Go) gelingt erneut das Kunststück, banale Witze zu reißen, ohne dabei peinlich klamaukig zu sein.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Palast

Richie Rich USA 1994, R: Donald Petrie, D: Macaulay Culkin, John Larroquette

"Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischen. Macaulay Culkin ist der reichste Junge der Welt - oder spielt er ihn nur ? Nach einem (in den USA) beliebten Zeitungs-Comicstrip inszeniert, engagierte man Noch-Kinderstar Culkin für die Rolle des reichen Richie, der sich sogar eine eigene Fitneßtrainerin leisten kann. Nichts beonderes ? Sie heißt Claudia Schiffer !“ (TV-Spielfilm) UT-Kino

Stargate USA 1994, R: Roland Emmerich, D: Kurt Russel, James Spader

„Enorme Produktionskosten, perfekte Specialeffekte und eine altmodisch anmutende Entfaltung von riesigen Kulissen und Armeen von Statisten wurden aufgeboten, um ein erstaunlich baufälliges Drehbuch aufzupeppen, das Bestandteile aus den billigeren Science Fiction Romanen der 30er Jahre und den „Lost World“ Romanzen von Rider Haggard und seinen Imitatoren wiederverwertet.“ (Sight and Sound) Ufa-Palast, UT-Kino

Thelma & Louise USA 1991, R: Ridley Scott, D: Geena Davis, Susan Saradon

„Wenn man den Geschlechterkrieg mal ganz vergisst, ist „Thelma & Louise“ ein vergnügliche, luftige Autofahrt durch die grandiosen Landschaften des amerikanischen Westens. Aber den Schauspielerinnen Davis und Saradon gelingt es sogar, das Monument Valley in den Schatten zu spielen. Ihre siegreiche Vorstellung schafft ein Gefühl der Freiheit mit vielen Haaren im Wind. Zusammen bilden sie ein glaubwürdiges und sympathisches Paar, daß den Film auch durch die unwahrscheinlichsten Windungen des Plots trägt. Sogar das gewagte Finale funktioniert dank der Lebendigkeit der von Saradon und Davis gespielten Figuren. All das summiert sich zu einer äußerst erfreulichen Reise.“ (Baseline) Modernes

Das Versprechen BRD 1994, R: Margarette von Trotta, D: Corinna Harfouch, August Zirner, Eva Mattes, Hark Bohm

Berlin, kurz vor dem Mauerbau: vier junge Leute fliehen durch die Kanalisation in den Westteil der Stadt. Konrad bleibt zurück, schafft die rettende Hast durch den Tunnel nicht. Er verspricht seiner Freundin Sophie nachzukommen und wird dieses Versprechen bis 1989 nicht einlösen. Der Film erzählt eine Liebesgeschichte, die an den politischen Verhältnissen scheitert. Konrad macht in der DDR Karriere, läßt sich von der Staatssicherheit erpressen und ist unfähig, sein individuelles Glück in dem Nischenstaat zu finden. Modernes

Wallace & Gromit Großbritannien 1994, R: Nick Park

Mit Wallace & Gromit entwickelt der Trickfilmspezialist Nick Park ein Kinopaar, das gute Chancen hat, als die gekneteten Erben von Laurel & Hardy in die Filmgeschichte einzugehen. Wallace ist ein typisch britischer Spießbürger im Strickpullover und vollgestopft mit abgedroschennen Regensarten, Gromit ist sein kluger Hund, der Zeitung und das Handbuch für Hundeelektronik liest. Kino 46

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