: „Was du nicht willst, das man dir tu...“
■ betr.: „8. Mai: Gegen das Verges sen“, taz vom 11. 4. 95
8. Mai – Tag der Befreiung? Oder des Beginns der Vertreibung?
Da gibt es nur eine Antwort, und die ist kurz und klar. Sie muß den Ewiggestrigen nur endlich einmal gesagt werden [...] : Der „Vertreibungsterror“ hat nicht erst am 8. Mai 1945 begonnen, sondern schon fünf Jahre früher: als nämlich die deutschen Nazis die polnische Bevölkerung aus dem „Warthegau“ vertrieb, um dort Deutsche anzusiedeln! Wir Deutsche haben also mit der Vertreibung angefangen. Und wir haben damit jedes Recht vertan, uns darüber zu beklagen – auch wenn die Vertreibung durch die Sowjets noch umfassender und brutaler war.
Das habe ich übrigens genauso schon 1945 meinen Kameraden in sowjetischer Gefangenschaft gesagt: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andren zu!“ Dietrich von Loä, Königstein
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen