: Thema: Biologisten im Vormarsch
Paschas und Patriarchen dürfen sich freuen: Ihre Untreue ist in ihren Genen vorprogrammiert, ihre Doppelmoral hat biologische Wurzeln. So verkünden es seit Jahren Genforscher und Biologen vorwiegend männlichen Geschlechts, und so plappern es ihnen gewisse Journalisten eifrig nach – zuletzt im „Spiegel“ (siehe Text oben).
Auch Feministinnen bestreiten nicht, daß Gene und Hormone unser Verhalten in einem gewissen Ausmaß beeinflussen: ein Beispiel dafür ist die weibliche „prämenstruelle Depression“. Daraus läßt sich aber noch lange kein Gesellschaftsmodell oder Geschlechtergefüge ableiten, wie es die Biologisten tun, wenn sie „die weibliche Tendenz zur Submission“ beschreiben oder die „Präferenz für Supermännchen“ und ähnlichen Unfug verkünden (siehe die Originalzitate unten auf der Seite).
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen