: Unterm Strich
Auch in diesem Jahr dürfen deutsche Verleger an der internationalen Buchmesse in Teheran nicht teilnehmen. Diese Entscheidung der iranischen Behörden begründete der Messe-Chef am Montag damit, daß die Deutschen den britischen Schriftsteller Salman Rushdie unterstützten und daß iranische Verleger nicht an der Frankfurter Buchmesse teilnehmen durften. Deren Veranstalter hatten 1991 nach heftigen öffentlichen Protesten eine Einladung an acht iranische Verlage zurückgezogen. Seitdem wurden deutsche Verleger von kulturellen Ereignissen im Iran ausgeschlossen. Schon der Streit um die Ein- und Ausladung der Iraner 1991 basierte auf den iranischen Morddrohungen gegen Salman Rushdie. Bei der Buchmesse in Teheran vom 15. bis 30. Mai werden nach Angaben der Veranstalter 470 ausländische Verleger aus etwa 30 Ländern vertreten sein. Unter anderem mit dabei sind Verlage aus den USA – trotz des von US-Präsident Bill Clinton angekündigten Handelsembargos gegen Iran.
Ob in irgendeiner fernen Zukunft womöglich Bilder von Yoko Ono Unsummen erbringen werden, vermögen wir nicht zu beurteilen, müssen aber gestehen, daß uns diesbezüglich doch gewisse Zweifel plagen würden, wenn wir uns dazu entschließen könnten, überhaupt darüber nachzudenken. Jedenfalls hat Frau Ono jetzt in der Stiftung Pilar/Miró, Palma de Mallorca, ihre Ausstellung „Sphäre-9“ mit 64 Tusche-Zeichnungen eröffnet und gesagt, sie fühle sich „vom Geist Joan Mirós ermutigt, ihre Werke der Öffentlichkeit vorzuführen“. Das paßt doch irgendwie ganz vorzüglich, finden Sie nicht?
Achtung, Stones-Fans! Die Verlängerung der im Juni startenden Europatournee der Rolling Stones ist noch völlig offen. Drei zusätzlich angekündigte Konzerte, darunter in Leipzig und Mannheim, sind noch nicht bestätigt. Wollen wir das Beste hoffen, denn die Deutschland-Konzerte sind bereits restlos ausverkauft.
Die argentinische Filmregisseurin Maria Luisa Bemberg ist im Alter von 73 Jahren in Buenos Aires gestorben. Die deutschstämmige Feministin erlag einem Krebsleiden. Maria Luisa Bemberg drehte ihren ersten Spielfilm im Alter von 58 Jahren. Ihre Emanzipationsgeschichte „Ich gehöre niemand“ (1982) wurde 1985 vom ZDF ausgestrahlt. Der Film „Camila“ erhielt 1984 eine Oscar-Nominierung.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen