piwik no script img

Parteipolitisches Anliegen

■ betr.: „Wer gegen wen“ (Öko lumne) von Monika Griefahn, taz vom 13./14. 5. 95

Sie erklären in Ihrer Ökolumne, daß AtomkraftgegnerInnen wohl die Regierungsparteien, nicht jedoch die SPD kritisieren sollten. Das ist ein rein parteipolitisches Anliegen. Deshalb macht es auch keinen Sinn, wenn Sie im gleichen Atemzug den AtomgegnerInnen von Hannover Parteipolitik vorwerfen, weil diese unter anderem auch die SPD-Politik kritisieren. Außerdem haut es inhaltlich nicht hin, Schröders Idee von eins, zwei, vielen Endlagern mit Atomausstieg zu assoziieren.

Denken Menschen, die zu PolitikerInnen werden, automatisch, daß andere Menschen damit zu dummen WählerInnen werden? Oder wieso muten Sie uns das zu?!

Klar würde ich mit Ihnen an einem Strang ziehen, aber nach Ihrer Kolumne zu schließen, müßte ich da erst mal in die SPD eintreten. Und restlos beschämend für eine (ehemals?) moralisch engagierte Frau ist der Schlußsatz, in dem Sie die Kinder von Tschernobyl für die eigene Sache instrumentalisieren. Ihre Kolumne war leider das Peinlichste und Ärgerlichste, was ich in der taz seit langem lesen mußte. Christoph Burger, Trier

Wo steht Ihr eigentlich inzwischen, daß Ihr zur Anti-Atom- Demo in Hannover ausgerechnet Frau Griefahn in der Ökolumne schreiben laßt? Sie versucht doch bloß, ihre SPD-typische Nachtrabpolitik zu rechtfertigen. Angeblich „versteht“ sie ja unsere Forderung nach sofortigem Ausstieg aus der Atomkraft; warum untertützt sie sie dann aber nicht? Sie hätte doch zum Beispiel auch zur Teilnahme an dieser wichtigen Demonstration aufrufen können! Statt dessen läßt sie erst verlauten, sich an der Demo nicht beteiligen zu wollen, um dann doch widerwillig ein Stück mitzulaufen (wahrscheinlich, um den Anschluß nicht ganz zu verpassen). Um Aufnahme in den Club der „Gleichgesinnten“ braucht sie dann aber auch nicht mehr zu buhlen. Heinz Eckel,

Lobenstein/Thüringen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen