: Wayne LaPierre schimpft
■ US-amerikanische Gewehrfetischisten tagen in Arizona
Berlin (taz) – „Nicht Gewehre töten Menschen – Menschen töten Menschen.“ Der Spruch der Waffenfreunde der USA, 3,5millionenfach organisiert in der National Rifle Association (NRA) ist dort wohl noch bekannter als der Zweite Verfassungszusatz, der nach populärer Auffassung privaten Waffenbesitz schützt. Eigentlich müßte der NRA ja egal sein, ob Gewehre erlaubt sind oder nicht – Gewehre töten ja nicht, also auch keine bösen Angreifer. Aber auf ihrer Jahrestagung in Phoenix im Wildwest-Bundesstaat Arizona verschrieben sich die 20.000 NRA- Delegierte erneut dem Kampf gegen Waffenkontrollgesetze. Besonders empörend fand NRA- Chef Wayne LaPierre die Gleichsetzung seiner Organisation mit rechtsradikalen Milizen und mit der Bombe von Oklahoma City – obwohl die NRA jüngst einen Spendenaufruf mit Vergleichen zwischen der US-Waffenkontrollbehörde, Hauptopfer des Bombenanschlags, und der Waffen-SS würzte. „USA-SA-SS“ – das war bisher nur wenigen Linksradikalen vorbehalten. Kommt nun: „Nicht Bomben töten Menschen – Menschen töten Menschen“? Die NRA-Ideologie gerät in düsteres Fahrwasser. D.J.
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