Stadtplanung ersäuft

■ Kritik an Handelskammer-Forderungen

Die HäuslebauerInnen sollen mehr Platz bekommen, meint die Handelskammer, und zwar dort, wo die KleingärtnerInnen ihre Hütten und Beete hegen. So ließ es die Kammer vernehmen, während sie am Mittwoch für Schwarz-rot kämpfte (taz v. 2.6.) und dabei grüne Idyllen zerstampfte: „Die Kleingärtner können gut nach Huchting oder anderswo fahren.“

Doch da ist Claus Dittbrenner vor. Der Fraktionsvorsitzende der SPD zu den Kammer-Stadtplanungen: „Ich halte die Forderung, stadtnahe Kleingärten zugunsten von hochwertigem Wohnungsbau aufzugeben, für bedenklich.“ Zwar müsse man die Abwanderung derer verhindern, die ein Haus bauen wollen, aber nicht allein durch Ausweisung von Flächen für privaten Wohnungsbau. Und selbst dabei sei aus ökologischen Gründen das „Bremer Haus“ dem Einfamilienhaus vorzuziehen. Außerdem dienten Kleingärten der Erholung. Eine Stadtrandlage wäre daher wenig sinnvoll.

Der BUND empfiehlt der Handelskammer, „bei der weiteren Planung des Vorhabens Rettungsboote und Wasserpumpen nicht zu vergessen“. Bei Hochwassergefahr wie im vergangenen Frühjahr, erinnern die NaturschützerInnen, diene der Stadtwerder im Ernstfall als unverzichtbare Überschwemmungsfläche. Sie warnen den Kammer-Präses: „So nicht, Herr Hattig! Oder wollen Sie doch baden gehen?“ dah