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3,3 Prozent angeboten

■ Einzelhandel: Arbeitgeber erhöhten Lohnangebot / Warnstreiks ausgeweitet

Berlin (AP/taz) – In die voraussichtlich entscheidenden Tarifgespräche im Einzelhandel ist gestern Bewegung geraten. In Bad Nauheim erhöhten die Arbeitgeber ihr Angebot für die rund 200.000 Beschäftigten der Branche in Hessen auf 3,3 Prozent mehr Lohn ab Mai bei Einmalzahlungen von jeweils 50 Mark für die Monate März und April. Auch bei den laufenden Tarifrunden für die rund 530.000 Beschäftigten der Branche in Hamburg und Nordrhein-Westfalen erwarteten die Gewerkschaften ein neues Lohnangebot. Die Arbeitgeber hatten zuvor erklärt, sie rechneten mit einer Verhandlungslösung.

Mit Warnstreiks und regulären Streiks in ganz Deutschland verschärften die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen und die Deutsche Angestellten- Gewerkschaft unterdessen noch einmal den Druck auf die Arbeitgeber. Wie die DAG und die HBV mitteilten, wurden die Arbeitsniederlegungen in Ostberlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz fortgesetzt. Ausgeweitet wurden die Aktionen vor allem in den neuen Bundesländern.

Die Tarifverhandlungen für die rund 100.000 Beschäftigten im sächsischen Einzelhandel wurden unterdessen am Morgen ohne Ergebnis abgebrochen. Die Arbeitgeber hätten keine konkreten Angebote zur Forderung nach einer raschen Angleichung der Löhne und Gehälter an das Westniveau gemacht, kritisierten die Gewerkschaften. Im ostdeutschen Einzelhandel sollten gestern die Verhandlungen für Mecklenburg-Vorpommern fortgesetzt werden.

Die HBV verlangt im Westen eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um pauschal 240 Mark in Nordrhein-Westfalen, 250 Mark in Hessen und 190 Mark in Hamburg. Die DAG will in allen drei Tarifbezirken sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt.

Die Arbeitgeber hatten in Nordrhein-Westfalen zuletzt eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 3,27 Prozent ab dem 1. Juni angeboten. Für die Monate April und Mai sah der Vorschlag eine einmalige Zahlung von je 100 Mark vor.

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