Bald Streik im Bremer Einzelhandel

■ HBV-Urabstimmung: 90 Prozent für Arbeitskampfmaßnahmen

Bei der seit Mittwoch laufenden Urabstimmung im Bremer Einzelhandel zeichnet sich nach Angaben der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) eine breite Zustimmung zu Arbeitskampfmaßnahmen ab. „Die Zustimmung für eine aktive Durchsetzung der Tarifforderung liegt bei über 90 Prozent“, erklärte ein HBV-Sprecher gestern. Bislang hätten über 95 Prozent der Mitglieder ihr Votum abgegeben. Die Urabstimmung unter den 30.000 Beschäftigten werde bis Mittwoch abgeschlossen.

In der vergangenen Woche war die dritte Verhandlungsrunde gescheitert. Die Arbeitgeber hatten ein Angebot vorgelegt, wonach rückwirkend zum 1. Mai drei Prozent höhere Löhne und Gehälter (etwa 92 Mark) gezahlt werden sollten. Die Gewerkschaften, forderten eine Erhöhung um 7,8 Prozent und lehnten den Vorschlag ab. Donnerstag sollen die Verhandlungen wieder aufgenommen werden.

In Niedersachsen mußten für Freitag und Samstag geplante Streiks abgesagt werden. Einige Arbeitgeber hatten die Streikbereitschaft der MitarbeiterInnen mit einem Lohnangebot torpediert. Trotz der „Provokation“ setzt der HBV darauf, daß die freiwilligen Zahlungen einzelner Unternehmer die Streikmoral nicht werden brechen können. dpa/taz