piwik no script img

Raves in der Hojo-Halle

Seit Jahren steht die sogenannte Hojo-Halle auf dem Gelände der ehemaligen AG Weser leer. Dort verschweißte einst die Firma Hojo (Holger Josittis) Stahlbleche. Das „Modernes“ hat die Besitzerin der Halle, die Stadt Bremen, immer wieder gedrängt, das Gebäude doch an das „Modernes“ zu verkaufen. Doch das Wirtschaftsressort wollte hier lieber wieder Industrie ansiedeln. Nun, mit der Entscheidung für das Projekt Space Park, ist auch die Entscheidung für die Hojo-Halle gefallen: keine Industrie. Jetzt verhandelt das „Modernes“ über den Kaufpreis.

Die SWG, eine Tochter der staatlichen Hanseatischen Industriebeteiligungs-Gesellschaft (Hibeg), verlangt 900.000 Mark, sagte gestern „Modernes“-Geschäftsführer Edu Woltersdorf. Für Umbau und Modernisierung müsse aber eine weitere Million Mark aufgebracht werden. Das „Moderens“ kann diesen Betrag nicht aufbringen, bastelt deshalb an einer GmbH & Co. KG. Mögliche Gesellschafter will Woltersdorf nicht nennen, nur Becks scheint sich sicher beteiligen zu wollen.

Zur reinen Diskothek wird die Halle nicht werden, wohl aber zu einem Veranstaltungszentrum für Messen, Konzerte, Raves und Parties... Unbestuhlt könne die Halle bis zu 3.000 Menschen fassen, so Woltersdorf, damit liege sie von der Kapazität her gesehen etwas unter der Halle 4 der Stadthalle.

Wie diese Besuchermengen dorthin kommen sollen? „Na“, meint Woltersdorf, „das liegt viel zentraler, als es im Bewußtsein der Bremer ist. Schließlich sind da auch tausende von AG Weser-Arbeitern jeden Tag hingekommen.“ Außerdem solle ein Fähranleger gebaut werden für eine Weserfähre. Der war zentrale Bedingung des „Modernes“ für einen Kauf gewesen – und zwar am Fährweg direkt neben der Halle, nicht weiter stadtauswärts auf Höhe des geplanten Space Park.

Bis zum Jahr 2.000 werde die Halle auf jeden Fall umgebaut sein, sagt Woltersdorf. Aber auch für Oktober habe man schon Konzerte geplant, zum Beispiel kommen die „Ärzte“. Lang werde die Halle aber sicher nicht mehr Hojo-Halle heißen. Schon jetzt annociere man als Konzert-Ort lieber die „Fährweghalle“. cis

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen