Unterm Strich

Das war ein ziemlich ungemütliches Wochenende für die Open-air-Kultur: In Potsdam fiel die Ballettaufführung „Ein Sommernachtstraum“ regelrecht ins Wasser, in Lüneburg begann „Rock over Germany“, laut dpa naß und trotzdem gutgelaunt, den Magdeburgern fiel bei der Eröffnung ihres Spektakels „Die große Freiheit“ Dauerregen auf die Köpfe, und daß es in Frankfurt/Oder bei der Uraufführung von Slobodan Snajders Mysterienspiel „Trost der nördlichen Meere“ nicht geregnet hat, ist purer Zufall, wenn nicht schon Widersinn. Verschont blieben rätselhafterweise auch der „Kissinger Sommer“, wo die 14jährige Geigerin Sarah Chang „durch reife Interpretation“ bestach, und ein Konzert von The Cure im schönen Konstanz am Bodensee.

Mit einer Postkarten-Ausstellung über das ehemalige jüdische Stadtviertel Kazimierz hat am Sonntag in Krakau das fünfte Festival jüdischer Kultur begonnen. Das Programm des einwöchigen Festivals umfaßt 50 Veranstaltungen mit jüdischer Musik, Theater, Kunst und Film. So werden unter anderem Klezmer aus den USA Brave Old World, The Klezmer Conservatory Band, Andy Statman Klezmer Band, der israelische Sänger Shlomo Ba, das Czurda Tanztheater aus Deutschland und das Double Edge Theatre aus den USA erwartet. Das Festival ist das größte dieser Art in Ostmitteleuropa und wird seit 1988 veranstaltet.

Der britische Popstar Cliff Richard ist zum Ritter geschlagen worden. Wie aus der Liste der Ehrungen zur Geburtstagsparade von Königin Elizabeth II. am Samstag hervorging, ereilte ihn die Ehrung wegen seiner Wohltätigkeitsarbeit. 1980 hatte die Königin Cliff Richard bereits den Orden des Britischen Empire verliehen. Der Schauspieler Alan Bates erhielt den Kommandeursrang im Orden des Britischen Empire. Ebenfalls aufgenommen wurde auch Elaine Page, die „Königin der britischen Musical-Szene“.

Der chinesische Filmemacher Zhou Youchao hat am Samstag in Prag den erstmals verliehenen Filmpreis „Goldener Golem“ für seinen Film „Süßes Gras“ bekommen. Für die beste Regie wurde die Französin Christine Carrière geehrt, ein Sonderpreis ging an Michail Ptaschuk, und für ihr filmisches Gesamtwerk wurden der Russe Nikita Michalkow und der US-Regisseur Arthur Hiller ausgezeichnet.