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Jumbo-Jet in Japan entführt

■ Angeblich Freilassung von japanischem Sektenchef gefordert / 365 Passagiere als Geiseln

Tokio (AP/AFP) – Ein offenbar nur mit einem Eispickel bewaffneter Mann, der von den Medien als Anhänger der Aum-Sekte bezeichnet wird, hat am Mittwoch einen mit 365 Personen besetzten japanischen Jumbo-Jet gekapert. Medienberichten zufolge verlangt er die Freilassung des in Untersuchungshaft sitzenden Sektenchefs Shoko Asahara. Seinen Namen soll der Luftpirat mit Saburo Kobayashi angegeben haben. Berichte sprachen ebenso davon, daß der Mann einige Komplizen unter den Passagieren haben könnte. Der Jumbo-Jet stand gestern abend noch auf seinem Zielflughafen Hakodate, 680 Kilometer nördlich der Hauptstadt. Ein Polizeisprecher teilte mit, gegenüber der Polizei habe sich der Mann weder als Mitglied der Sekte ausgegeben noch die Freilassung Asaharas verlangt. In Medienberichten hieß es jedoch, entsprechende Informationen seien von der Flugzeugbesatzung über einen abhörsicheren Funkkanal der Fluggesellschaft übermittelt worden.

Sämtliche Insassen, darunter sieben Kinder und mehr als sechzig Personen über 60 Jahre, befanden sich gestern abend noch, teilweise gefesselt, an Bord. Über die von den Behörden geforderte Freilassung der Kinder und der alten Leute und die Zulassung eines Arztes an Bord will der Hijacker erst nach einem Rückflug nach Tokio verhandeln.

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