LSB: Wir bereuen nichts

■ LSB-Präsidium hat alles richtig gemacht, verantwortlich sind andere.

Das Präsidium des Landessportbundes hat sein Schweigen gebrochen. Zum erstenmal seit zweieinhalb Wochen, seitdem der Skandal um die LSB-Bauabteilung und ihren Chef Siegfried Jakubowski öffentlich wurde, haben sich die LSB-Oberen der Presse gestellt. Fazit des LSB-Präsidenten Hans-Helmut Claußen zum Fall Jakubowski: „Wir haben uns keine Vorwürfe zu machen“. Denn sowieso sei auch der Senator für Arbeit für Jakubowski viel mehr zuständig gewesen. Die Dienstaufsicht habe beim Arbeitssenator gelegen, beim LSB nur die Fachaufsicht: Rechnungen, Belege, und ob die Mauern gerade stehen. Und diese Fachaufsicht habe der ebenfalls unter Verdacht geratene ehemalige LSB-Geschäftsführer Rudolf Kauer ausgeübt. Im Klartext: Kauer und der Arbeitssenator hatten die Verantwortung.

Claußen und das Präsidium hätten sich überdies völlig korrekt verhalten. Immer, wenn im Fall Lude-wig Vorwürfe gegen Jakubowski erhoben worden seien, sei der um eine Stellungnahme gebeten worden. Dann hätten Arbeitsenator und Arbeitsamt mit den MitarbeiterInnen der Bauabteilung geredet. Da seien die Vorwürfe immer abgestritten worden. Kein Grund für das LSB-Präsidium einzuschreiten. Claußen: „Mehr können Sie nicht verlangen.“ Auf die Idee, selbst einmal mit den BauarbeiterInnen zu reden sei das LSB-Präsidium nicht gekommen.

Schließlich sei das LSB-Präsidium lediglich ein Aufsichtsrat. Aber mehr wollte das Präsidium weder zum Fall Jakubowski, noch zu den Anschuldigungen gegen den für das Bauprojekt zuständigen Ex-LSB-Geschäftsführer Kauer sagen. Claußen: „Das sind schwebende Verfahren.“ Frage: Haben Sie seit der ersten Veröffentlichung mit Herrn Kauer geredet? Claußen: Herr Kauer war seitdem im Urlaub auf einer Insel. „Frage: Hatte Jakubowski zu viel Macht? Aufsichtsrat Claußen: „Das kann ich so nicht beurteilen.“ Die Kontrollpflicht sei wegen des unklar formulierten Personalüberlassungsvertrags mit dem Arbeitssenator ohnehin schlecht geregelt gewesen.

Frage: Wann wurde von wem entschieden, daß Herr Jakubowski ein vierzehntes Monatsgehalt vom LSB bekommt, das ihm eigentlich gar nicht zustand, weil er ja nach BAT bezahlt wurde, und das eindeutig rechtswidrig war? Claußen: „Ich habe mir nicht nochmal die Protokolle angesehen.“ Aber der Arbeitssenator habe vom vierzehnten Monatsgehalt gewußt.

Nette Randgeschichte: Der Tischler Ludewig hatte im Januar dem jetzigen LSB-Geschäftsführer Peter erzählt, gerade werde in der LSB-Tischlerei eine Küche für Jakubowski gebaut. Peter und Kauer seien direkt hingefahren. Dort hätten die Tischler erzählt, die Küche sei für den Sportverein Tura. Da sei die Sache für die beiden Geschäftsführer erledigt gewesen. Tura-Vorsitzender Sakuth gestern: „Tura hat zu der Zeit keinen Küchenbedarfv gehabt.“ Das hatte damals niemand nachgefragt. J.G.