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Bebauung vom Tisch

■ Grüne und CDU kippen Bebauung des Wielandparkplatzes

Die grün-schwarze Koalition in Charlottenburg marschiert. Auf Antrag der bündnisgrünen Gesundheitsstadträtin Anette Schwarzenau wurde am Dienstag im Bezirksamt Charlottenburg mit den Stimmen der CDU und der Grünen der Bebauungsplan Wielandstraße aufgehoben. Damit ist die Bebauung des Parkplatzes mit Wohnungen und Läden nach den Plänen des Architekten Hans Kollhoff vorläufig vom Tisch.

Ausschlag gab ein Gutachten der oberen Denkmalbehörde, dem zufolge die von Kollhoff geplanten Ecktürme die denkmalwerte Bebauung in der Nachbarschaft ignoriere. Eine gegenteilige Auffassung des Staatssekretärs in der Stadtentwicklungsverwaltung, Wolfgang Branoner, machte sich die Mehrheit der Stadträte, wie zuvor schon die Bezirksverordneten, nicht zu eigen. Baustadtrat Claus Dyckhoff (SPD) kündigte an, den Bebauungsplan bei der nächsten Bezirksverordnetenversammlung erneut zum Beschluß vorzulegen. Dyckhoff bezeichnete die geplante Bebauung als vorbildliche Nutzungsmischung.

Das Projekt mit 130 geplanten – zum Großteil öffentlich geförderten – Wohnungen, 1990 mit den Stimmen der Grünen auf den Weg gebracht, gilt in Charlottenburg mittlerweile als Prüfstein für neue Mehrheiten im Bezirk. Mit der Entscheidung vom Dienstag hat sich nun auch die CDU endgültig auf die Seite der Bebauungsgegner gestellt. Hintergrund: Die Bündnisgrünen haben bereits angekündigt, in der nächsten Legislaturperiode niemanden zum Bürgermeister zu wählen, der die Bebauung des Parkplatzes befürwortet. Ursprünglich war es die CDU, die die nun von den Grünen kritisierten Ecktürme gegen den Willen der SPD durchgesetzt hatte. Der Architekt Hans Kollhoff kritisierte inzwischen die Forderung der Grünen nach einer Freifläche. Diese Forderung komme völlig überraschend. Jahrelang hätten die Grünen nichts gegen die Nutzung des Geländes als Parkplatz einzuwenden gehabt. wera

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